Der Sommer steht vor der Tür, und das bedeutet Badespaß, Grillabende und Urlaubsfreuden. Allerdings steigt mit den Temperaturen auch der Hitzestress für Mensch, Tier und Natur. Insbesondere in Städten heizt sich nach einer Schönwetterperiode mit mehreren Sonnentagen jenseits der 30-Grad-Marke die Luft unangenehm auf – Straßen, Hausfassaden und Plätze speichern die Hitze, weshalb jeder schattenspendende Baum wie eine kleine Oase in der Betonwüste wirkt. Tatsächlich vermögen Bäume ihre Umgebung zu kühlen. Ein Team aus Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) hat nun unter dem Humboldt Forschungsstipendianten Dr. Mohammad Rahman mithilfe von kombinierten Sensor- und Speichergeräten (Datenloggern) in Münchner Quartieren in einer Studie (www.bit.ly/geb1453) untersucht, wie sich das Mikroklima vor allem unterhalb städtischer Baumkronen entwickelt. Mit der Winterlinde (Tilia cordata) und der Robinie (R. pseudoacacia) hatten sie zwei beliebte, aber gegensätzliche Stadtbaumarten ausgewählt, um das komplexe Zusammenspiel von Standortfaktoren, aktueller Wetterlage und Baumtyp zu analysieren. Welchen Effekt die Bäume bewirken, zeigt der Vergleich mit einem Klimagerät, dessen Leistung zwischen einem und zehn Kilowatt liegt. Die Winterlinde schafft ohne Stromkabel und Ventilator bis zu 2,3 kW – dank schattenspendender Baumkronen und der Blattoberflächen, die die kurzwelligen Sonnenstrahlen reflektieren und sie zur Transpiration nutzen. Vor allem Linden nutzen – ebenso wie Gräser – die abgefangene Strahlung, um Wasser aus den Spaltöffnungen ihrer Blätter ...