Im deutlichen Widerspruch zu der auf elektrische Energie fixierten öffentlichen Energiediskussion steht die tatsächliche Unkenntnis der Bundesbürger über den eigenen Stromverbrauch und die damit verbundenen Kosten. 85% der Haushaltsvorstände konnten in einer Umfrage1) entweder keine Angaben zu ihren eigenen Strompreisen machen oder kennen diese nicht. Drei Viertel der Befragten kennen nicht ihren jährlichen Stromverbrauch.
Gleichzeitig hielten 89% ihrem Stromanbieter im vergangenen Jahr entweder aus Zufriedenheit oder Bequemlichkeit die Treue. Dabei hatten sogar hochrangige Politiker in den letzten Jahren mehrfach dazu aufgerufen, die Wettbewerbsvorteile durch einen Wechsel des Anbieters zu nutzen. Ihren Versorger gewechselt haben im letzten Jahr jedoch lediglich 10% oder 3,6 Mio. Haushalte.
Wechselbereit sind vor allem Familien oder Haushalte mit drei bzw. vier Personen. Ebenso gehören Besserverdiener zu jenen Personen, die schneller bereit sind, ihren Stromanbieter zu wechseln. Auch diejenigen, die bereits gewechselt haben, zeigen eine deutlich höhere Bereitschaft, erneut einen anderen Anbieter zu wählen. Für 77% ist die Geldersparnis der wesentlichste Grund für einen Stromanbieterwechsel. Ausschlaggebend für einen möglichen Anbieterwechsel sind aber für immerhin 11% auch ökologische Gründe.
Auf die Frage, warum sie den Stromanbieter noch nicht gewechselt hätten, geben 42% der Befragten an, sie seien mit ihrem derzeitigen Anbieter zufrieden. 26% geben an, aus Bequemlichkeitsgründen weiterhin nicht wechseln zu wollen. 17% erscheint bei einem Wechsel die Ersparnis zu gering. GLR
1) Das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest hat im Auftrag der D+S europe AG im Zeitraum von 19. bis 22. Dezember 2008 insgesamt 911 haushaltsführende Personen ab 14 Jahren telefonisch zu ihrem Stromanbieter, ihren Strompreisen sowie zu ihrer Wechselbereitschaft befragt.
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