Der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wollen rund 12.000 Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld um bis zu 100 Euro jährlich finanziell entlasten. Beide Verbände haben Anfang Februar die gemeinsame Aktion „Stromspar-Check“ der Öffentlichkeit präsentiert. Das Projekt soll die Stromkosten in einkommensschwachen Haushalten um bis zu 20% senken. Zur Umsetzung stehen Mittel aus der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur Verfügung.
Hilfe zur Selbsthilfe...
Im Rahmen des „Stromspar-Check“ nehmen „Stromsparhelfer“ zunächst eine Bestandsaufnahme aller elektrischen Geräte wie Waschmaschinen, Elektroherde, Kühlschränke, Lampen, Computer, Warmwasserbereiter oder Fernsehgeräte vor und messen deren Verbrauchswerte. Anschließend geben sie Tipps, wie man mit einfachen Mitteln den Verbrauch senken kann. Die an dem Programm teilnehmenden Haushalte bekommen kostenlos Energiesparlampen, Wasserperlatoren, TV-Abschalter oder schaltbare Steckerleisten eingebaut.
...von Betroffenen
Das Besondere an der Aktion: Die Stromsparhelfer sind selbst Langzeitarbeitslose, die Beschäftigungszuschüsse nach §16e Sozialgesetzbuch II erhalten und sich in entsprechenden Maßnahmen der örtlichen Jobcenter und ARGEn befinden. Sie bekommen eine spezielle theoretische und praktische Einweisung durch qualifizierte Trainer der regionalen Energie-Agenturen und führen nach einer Einarbeitungsphase ihre Hausbesuche eigenständig durch. Die regionalen Caritas-Verbände werben und betreuen die Stromsparhelfer und halten dabei engen Kontakt zu den örtlichen Sozialbehörden.
Chancen für alle Beteiligten und die Umwelt
Mit dem „Stromspar-Check“ wird bundesweit eine sozial- mit einer umweltpolitischen Maßnahme verknüpft. Georg Cremer, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes betont: „Die Schulung langzeitarbeitsloser Menschen stärkt deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt; die Hilfe bei der Senkung der Stromkosten entlastet Haushalte mit geringen Einkommen. Das Projekt will eine Bevölkerungsgruppe ansprechen, um die sich die Umweltschutzpolitik zu wenig gekümmert hat.“ Das Programm startet nach und nach in 59 Städten und Gemeinden, darunter Großstädte wie Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, Leipzig und Berlin. Die erste Projektphase soll Ende Juni 2009 abgeschlossen sein. Erweist sich der „Stromspar-Check“ sozial- wie umweltpolitisch als Erfolg, ist eine Ausweitung auf bis zu 100 Städte vorgesehen.
Weitere Infos
auf der Aktionsseite www.stromspar-check.de
beim eaD
beim Deutschen Caritasverband
Hinweis: Über die Beratung sozial schwacher Haushalte berichtet auch GEB 02-2009 mit zwei Artikeln „Kämpfen für die gute Sache“ und „Der Mensch im Mittelpunkt“. GLR
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