Neue oder sanierte Häuser sind weitgehend luftdicht. Alles andere wäre ein Baumangel. Und darum muss man lüften, denn trotz des bauphysikalisch unsinnigen Geredes über „atmende Wände“ geht der Luftaustausch einer fachgerecht ausgeführten Fassade gegen Null. Nun ist die Sache mit dem Lüften aber nicht immer so einfach – entweder sind die auf der Fensterbank thronenden Blumentöpfe im Weg (siehe Seite 5) oder aber es ist niemand zu Hause, um Fenster und Türen zu öffnen. Da bleibt als einziger Ausweg die kontrollierte Wohnungslüftung – bei Neubauten ebenso wie bei Bestandsgebäuden. In Kooperation mit der EnerSearch Solar GmbH hat nun der Hersteller Sto ein Lüftungskonzept (nach DIN 1946-6) entwickelt, das in ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) integriert werden kann: StoAirtherm Control. Die nutzerunabhängige Lüftung führt verbrauchte Luft aus Räumen wie Bad oder Küche ab und versorgt gleichzeitig die Wohnräume mit frischer Luft, die über einen integrierten Kreuzstromwärmetauscher mit bis zu 95 % Wärmerückgewinnung vorgewärmt wird. Das StoAirtherm Control-Modul (720 × 460 × 140-400 mm) wird oberflächenbündig auf der Fassadenseite der Außenwand eines Raumes, aus dem Luft abgesaugt werden soll, befestigt. Flache Lüftungskanäle verteilen die Frischluft zu den Stellen, wie sie über Wandöffnungen (ø 100 mm) in die Zimmer gelangt. Dank eines maximalen Luftvolumenstroms von bis zu 150 m3/h reicht eine Anlage pro Wohnung fast immer aus. Sowohl das Modul als auch die Kanäle werden vollständig in die Dämmebene eines StoTherm-WDVS integriert. Obwohl die Lüftungsanlage die Vorteile zentraler und dezentraler Systeme vereint, gehen im Wohnraum weder Fläche noch Höhe verloren. Bei Sanierungen entfallen aufwendige Bauarbeiten im Gebäudeinneren selbst bei komplexen baulichen Voraussetzungen. Die Anlage berücksichtigt Parameter wie Luftfeuchtigkeit, Außen- und Innentemperatur und regelt die Wohnbehaglichkeit selbstständig gemäß der Voreinstellungen. Dank der patentgeschützten Konstruktion der Lufteinlässe werden Außengeräusche mit über 50 dB (A) unterdrückt. Zudem sorgen leise energiesparende Ventilatoren für geringe Betriebskosten. Der Einbau der Lüftungsanlage ist in Kombination mit einer Fassadendämmung förderfähig. Je nach erreichtem Energiestandard winken attraktive staatliche Zuschüsse seitens der KfW-Bank.
Sto, 79780 Stühlingen, Tel. (0 77 44) 5 70, www.sto.de