Das neobarocke, 1896 erbaute Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Erkern ist eines der wenigen unter Denkmalschutz stehenden Gebäude in der Münchner Innenstadt. Besonders auffallend: Die straßenseitigen Fenster weisen in jedem Geschoss unterschiedliche Fensterformen auf. Bei der anstehenden Sanierung waren folglich die neuen Fenster in Teilung, Sprossen und Aussehen an die verschiedenen Originale anzupassen, um die Fassade des Gebäudes möglichst authentisch zu bewahren. Zugleich sollten die Denkmalfenster hohe Schall- und Wärmeschutz-Anforderungen erfüllen. Kneer-Südfenster stellte sich dieser Aufgabe und fertigte die Holzdenkmalfenster aus Meranti individuell nach den historischen Vorbildern mit Segmentbögen, aufgesetzten Sprossen und Zierfräsungen. Das Gebäude beherbergt drei Wohnungen, eine Arztpraxis und acht Büroeinheiten. Neben den Fenstern wurden auch alle Fassadenteile vom Putz bis zu den Ornamenten einschließlich der Balkone erneuert. Im Inneren galt es, das Treppenhaus einschließlich der Holzvertäfelungen instandzusetzen, die Elektroinstallation zu erneuern sowie Treppen, Stuck, Wände und den Sockel neu zu streichen. Auch die Beleuchtung, die Bodenbeläge und die Türbekleidungen wurden erneuert. Dabei legte der Architekt Josef Strobel großen Wert darauf, sogar den Innenausbau an den ursprünglichen Ausbau aus dem Jahr 1896 rückzuführen und die in den 1970er Jahren durch unsachgemäße Renovierung entstandenen Schäden zu beseitigen. Die unterschiedlichen Fensterformem im System HF 82 Effizient Stil, beispielsweise mit Segmentbögen in unterschiedlichen Größen, stellte Kneer-Südfenster in der passenden Denkmalschutz-Variante mit entsprechender Profilgeometrie und den individuell geforderten technischen Werten her (an den Ost- und Westseiten sind die Fenster zum Beispiel mit einem speziellen Sonnenschutzglas ausgestattet). Farblich werden die Denkmalfenster in der Regel ebenfalls dem historischen Vorbild angepasst, in diesem Fall wurden sie außen braun, innen weiß beschichtet. Ihre Authentizität beziehen sie aus den schmalen Flügel- und Stulpprofilen und durch den Verzicht auf die Regenschutzschiene. Die hohe Qualität des Oberflächenschutzes gewährleistet einen dauerhaften Witterungsschutz, die beiden Dichtungsebenen sorgen für optimale Dichtigkeit. Eine Besonderheit sind die eigens angefertigten Zierfräsungen auf den Stulpleisten und Kämpferprofilen nach Vorgabe des Bauherrn, die in dieser Art nur an diesem Gebäude zu finden sind. Der Austausch der Fenster aus dem Jahr 1974 ging weitgehend reibungslos im bewohnten Objekt vonstatten - weder die Bewohner noch die Mitarbeiter der Büros fühlten sich über die Maßen gestört. Selbst in der Zahnarztpraxis blieb der heiße Stuhl nicht leer, wenn sich die Fensterbauer abmühten, die alten Rollladenöffnungen an den geforderten Schall- und Wärmeschutz anzupassen.
Kneer, 72589 Westerheim, Tel. (0 73 33) 8 30, www.kneer-suedfenster.de