Manche Gebäude haben versteckte Qualitäten, die sich erst auf den zweiten Blick offenbaren, oder eben die Lektüre des GEB bedingen. So wie das Eckgebäude in der Ludwigshafener Leopoldstraße. Bei dem frisch sanierten, viergeschossigen und schnörkellosen Wohnhaus aus den 1960er Jahren leuchten die Fassaden in frischem Grün, ein helles Blau umfasst Fenster und Loggien zur Straße. Die energetische Sanierung erfolgte 2020 mit dem Wärmedämm-Verbundsystem StoTherm AimS. Das mag zunächst nach einem vorbildlich umgesetzten Standard klingen, halt gut verarbeitet und energetisch sinnvoll. Doch es ist mehr: Dank der ausgeklügelten Beschichtungen des AimS-Systems (Aim S = Aim Sustainibility = Ziel Nachhaltigkeit) ergibt sich eine bessere Umweltbilanz als bei konventionellen WDV-Systemen, da die Bindemittel der Putze und Beschichtungen zu einem Drittel aus dem nachwachsenden Rohstoff Kiefernöl gewonnen werden, was bereits bei der Produktherstellung wertvolle Rohstoffe spart. Das Gebäude der BASF Wohnen und Bauen GmbH ist eines der ersten, das mit Produkten der neuen AimS-Familie saniert wurde – spitz gerechnet kommt die rund 650 m² umfassende Fassade mit immerhin ca. 140 Liter Erdöl weniger in der Produktion aus. Das Kiefernöl stammt aus Resten der Holzverarbeitung, steht also nicht in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau und ist ausreichend verfügbar. Verarbeitet wurde der zementfreie StoArmat Classic AimS als Unterputz, Stolit AimS als Oberputz und StoColor Lotusan AimS als Fassadenanstrich. Die Dämmstoffe bestehen aus EPS (WLG 032) und Mineralwolle, da der Giebel zum Nachbargebäude als Brandwand ausgeführt werden musste. Jetzt müssten die Sto-Stühlinger nur noch einen EPS-Dämmstoff erfinden, der komplett ohne Erdöl bei der Herstellung auskommt – dann wäre der ökologische Anspruch perfekt. So what!? si
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