Der Petersberg, ein Gipfel des Siebengebirges, erhebt sich 350 Meter östlich über dem Rhein. Darauf thront der neobarocke Bau des Hotels Petersberg, der dem Bund lange als Gästehaus diente und in dem viel Prominenz aus aller Welt nächtigte. So gaben sich gekrönte Häupter wie die Queen, aber auch Stars aus Sport und Film – Michael Schumacher feierte hier seine Hochzeit –, Bill Clinton oder Kaiser Akihito die Klinke in die Hand. Und Konrad Adenauer verhandelte genau in diesem Gebäude mit den Alliierten, indem er zu ihnen auf den Teppich und damit auf eine Stufe trat. Es sind Geschichten wie diese, die den Petersberg zu einem Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre machen. Das erste Hotel an dieser Stelle wurde 1892 eröffnet, Fabrikant Ferdinand Mühlens ließ es als neuer Besitzer 1912 umbauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebäude zwischen 1949 und 1952 Sitz der Alliierten Hohen Kommission. Von hier aus wurde Deutschland im Sinne des Besatzungsrechts der Sieger kontrolliert. Und Konrad Adenauer verhandelte an diesem Ort die Souveränität der Bundesrepublik und unterschrieb im November 1949 das Petersberger Abkommen. 1979 erwarb die Bundesrepublik den Petersberg mit Gebäuden und Gelände, und es folgten Umbauten bis 1990. Seit der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin 1999 ist das Hotel für besondere Anlässe weiterhin Gästehaus des Bundes – inzwischen war es allerdings sichtlich in die Jahre gekommen. „Das Hotelgebäude war generell sanierungsbedürftig und entsprach nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit – auch nicht im Hinblick auf den Brandschutz“, erläutert Thomas Grützner, Pressesprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Bei den Arbeiten an der Immobilie legte die BImA großen Wert darauf, den historischen Charme zu bewahren, um damit auch der geschichtlichen Bedeutung gerecht zu werden. Die Architekten msm meyer schmitz-morkramer aus Köln übernahmen die Planungen für die umfangreiche Modernisierung. Im Frühjahr 2016 starteten vorbereitende Arbeiten. Die in zwei Bauabschnitte gegliederte Hauptbauphase begann im Frühjahr 2017 mit dem Nordflügel und der Lobby, im Sommer 2018 mit den Arbeiten am Südflügel. Ziel war es, das bestehende Missverhältnis zwischen Hotelzimmern und Veranstaltungsflächen aufzulösen und den Zimmer- und Hotelbereich vom Veranstaltungsbereich zu trennen. Gleichzeitig wurden Restaurants, Bistro und öffentliche Bereiche ebenso modernisiert wie die Rotunde und der Veranstaltungsbereich. Spa-, Wellness- und Fitnessbereiche wurden neu gestaltet und auch Haustechnik und Brandschutzkonzept auf den neuesten Stand gebracht. Was die Frage der Denkmalpflege bei diesem Gebäude angeht, spricht man bei der Liegenschaft Petersberg von einem Ensembleschutz. Das heißt: Fassade und alles, was von der Straße aus zu sehen ist, sind zu schützen, und die Denkmalbehörde muss jedwede Veränderung genehmigen. Das betraf insbesondere die stark verschmutzte und zum Teil stark von Algen befallene Fassade. Insbesondere am Fassadenteil zur Rheinseite war eine großflächige Putzerneuerung nötig, da der Unterputz für eine neue Beschichtung nicht mehr tragfähig war. Auch der Gelbfarbton war sehr verblasst. Grund für diesen Zustand war eine Silikonharzfarbe, die in diesem Bereich vor Jahren bei einer Zwischenrenovierung eingesetzt wurde. Nachdem der Putz in großflächigen Teilflächen abgetragen und erneuert worden war, waren die Flächen zu reinigen, um den biogenen Befall zu eliminieren und um einen neutralen und tragfähigen Untergrund zu schaffen, auf den der neue Aufbau erfolgen konnte. Mit Keim Fixativ als Grundierung stellten die Handwerker einen gleichmäßigen Untergrund her, um sicherzugehen, dass die Farbe gleichmäßig saugt und später homogen in der Oberfläche wirkt. Den Abschluss bildete die Farbe Keim Soldalit im Farbton Ockergelb. Mittlerweile sind die Baugerüste auf dem Petersberg verschwunden und das modernisierte Hotel erstrahlt seit dem Spätsommer 2019 wieder in ockergelbem Glanz über dem Rheintal. Nicht nur das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch die Arbeit selbst war nicht alltäglich. Denn jeder, der an der Sanierung beteiligt war, spürte immer wieder aufs Neue die spezielle Atmosphäre dieses geschichtsträchtigen Gebäudes.
Keimfarben, 86420 Diedorf
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