Dass Passivhäusern der Ruf einer gestalterisch eher schlichten und funktionalen Architektur anhängt, kommt nicht von ungefähr. Zum einen gilt es, ein möglichst optimales Verhältnis von Fläche zu Volumen zu erzielen, zum anderen will man natürlich komplizierte Anschlüsse vermeiden, die oft nur mit viel Aufwand wärmebrückenfrei und luftdicht herzustellen sind. Die bei ausgebauten Dachgeschossen häufig gewünschten Gauben haben daher auf Passivhausdächern Seltenheitswert. Die Firma Mage hat nun auf der Passivhaustagung in Bregenz den Prototypen einer vorgefertigten Dachgaube in Passivhausqualität vorgestellt. Die Wände und Dachflächen der Gaube sind mit Vakuum-Isolationspaneelen (VIP) mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,004 W/mK gedämmt und sozusagen mit Skalpell und Pinzette auf der sterilen Operations-Werkbank luftdicht zusammengefügt. Die hohe Dämmwirkung der VIP erlaubt eine viel schlankere Konstruktion der Fertiggaube als dies mit herkömmlichen Dämmstoffen möglich wäre – immerhin entfaltet ein zehn Millimeter dickes VIP die gleiche Dämmwirkung wie ein 80 mm dicker, „normaler“ Dämmstoff. Der U-Wert der Fertiggaube liegt zwischen 0,11 und 0,18 W/m2K – je nach VIP-Dicke und VIP-Wärmeleitfähigkeit.
Ebenso sorgfältig wie die gesamte Gaubenkonstruktion sind auch die Anschlüsse an die bauseitige Dachfläche ausgearbeitet. Sobald der Anruf des Dachdeckermeisters erfolgt, liefert Mage die Fertiggaube just-in-time auf die Baustelle, wo sie nur noch mit dem Kran an Ort und Stelle gehievt und befestigt werden muss – ohne die Gefahr einer Beschädigung der empfindlichen VIP. Nach Angaben des Herstellers sind die Fertiggauben ab Mai 2007 erhältlich.
Mage Herzberg
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