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PV-Modul im bunten Ziegelkleid

Albert Heijn ist die größte Supermarktkette Hollands, quasi das Pendant zu den Aldimärkten hierzulande. Nun hat der niederländische Branchenprimus „grüne Flagge“ gezeigt und seinen Flagship-Store in Alkmaar, Nordholland, mit dem neuen Photovoltaik-System von Nelskamp (Abb. 1) ausgerüstet. Dass der erste XL-Shop des Konzerns unter den zahlreichen Filialen eine Sonderstellung einnimmt, belegt auch das bunt gemischte und lebendige Deckbild des von Albert Heijn favorisierten Standard-Glattziegels G10, der an der großflächigen Fassade in allen erhältlichen G10-Farben schimmert (Abb. 3, 4). Die in die vorgehängte Fassade integrierten G10 PV Solarziegel-Module sind bündig in die Fassadenfläche integriert, liegen direkt auf der Lattung und ersetzen jeweils acht Glattziegel. Die Module orientieren sich an der Geometrie der Glattziegel und fügen sich so in die Ziegeloptik ein.

Ästhetik und Effizienz in Kombination

Mit der Entscheidung für dieses PV-System kommt Albert Heijn zwei Zielen der führenden Supermarktkette näher: ein ästhetisches Erscheinungsbild der Premium-Märkte und die von den Kunden erwartete nachhaltige Energieeinsparung durch einen regenerativen Energieträger – in dem Fall die Sonne. Bei den Niederländern bekam umweltbewusstes Verhalten in den letzten Jahrzehnten immer mehr Priorität in der Gesellschaft, und so sieht auch Albert Heijn den Vorteil der Energieeinsparung als eines der obersten Ziele seiner sozialen Verantwortung an. Das Einzelhandelsunternehmen setzt vorrangig auf grünen Strom und weitere umweltfreundliche Technologien, so jetzt auch auf G10 PV.

Das gebäudeintegrierte G10-PV-Solarmodul nimmt das Format des Glattziegels auf und fügt sich so weitaus harmonischer als eine aufgesetzte PV-Anlage in die Fassadenebene ein. Die Paneele unterwerfen sich der Ziegelcharakteristik und adaptieren deren Reihenoptik. Albert Heijn hat sich für eine bunte Lösung mit durchmischtem, ungewöhnlich farblich belebtem Deckbild entschieden, um damit ein unverwechselbares Image zu erzeugen. Natürlich geht das auch zurückhaltender mit einer einheitlichen Ziegelfarbe.

German Reality statt California Dreamin’

Solarziegel sind am Niederrhein bereits gut vertreten. Die G10-PV-Solarziegelmodule von Nelskamp sind kein California Dreamin‘, sondern bereits jetzt am Markt verfügbar. Man kann sie ansehen, anfühlen, testen und natürlich auch aufs Dach oder an die Fassade bringen. Dort wirken sie ästhetisch und effizient – ein Häuserleben lang – und erzeugen nebenbei leistungsfähig Strom aus Tageslicht: Bei kleinen Eigenheimen ebenso wie bei Großobjekten und Nichtwohngebäuden.

Sechs Quadratmeter für ein Kilowattpeak Leistung

Das G10-PV -System ist für Fassaden und Dachflächen gleichermaßen geeignet. Auf dem Dach fällt es erst beim zweiten Blick ins Auge: Denn die überdeckenden PV -Elemente liegen wie die Glattziegel, regendicht und flächenbündig, direkt auf der Lattung. Wasserablaufkerben am unteren Rand der Module verstärken die Dachziegelästhetik. Das Gesamtdeckbild ist harmonisch – Dachästhetik ohne Ecken und Kanten. Ein wasserdichtes Unterdach, wie bei klassischen Indach-PV-Anlagen, ist nicht erforderlich.

Pro Quadratmeter Modulfläche erreichen die Module eine maximale Leistung von 167 Wp, das heißt es reichen gerade einmal 5,9 m² Modulfläche für 1 KWp elektrische Leistung aus. Damit erzielt die Anlage je nach Standort und Lage zwischen 750 und 1100  kWh Strom pro KWp PV-Leistung und erreicht annähernd gleiche Werte wie eine Aufdach-Anlage.

Als montagefertige Einheit geliefert, ersetzt das G10-PV-Element exakt acht Ziegel und kann somit in einem Rutsch beim Dachdecken ohne Ziegelverschnitt verlegt werden. Die Deckmaße entsprechen dem G10-Standardziegel. Der variable Überdeckungsbereich von +/- 10 mm gibt genug Spiel für die einheitliche Dacheinteilung. Vorgefertigte Kabel mit MC4 Steckern ermöglichen die montagefreundliche und sichere Verbindung. Die langlebigen Module werden in Deutschland gefertigt und unterliegen strengen Qualitätsanforderungen, um verlässlich eine dauerhafte Leistung zu bringen.

Kooperation Nelskamp-Solar und SySpro Betonfertigteile

Der Hersteller Nelskamp-Solar entwickelte mit dem „SolarPowerPack“ ein Solar-Dachpfannen-Kollektor-Wärmepumpensystem sowie das „MS 5 PV“-Modul als reinen Stromerzeuger. Die beiden Systeme „2Power“ und „MS 5 2Power“ lassen sich zu Strom- und Wärmegewinnungmodul kombinieren. Neueste Entwicklung ist der Solarziegel G10 PV. Die Kooperation von Nelskamp-Solar mit SySpro Betonfertigteile führte zur Entwicklung kompletter Energiedächer und Thermowände, die miteinander in einem Niedrigenergiehaus als integrierter Wärmespeicher fungieren. Diese neue Technologiekombination erreicht durch Solarstrom, Sonnenwärme und Speichermöglichkeiten eine autarke Strom-, Wärme-/Klima- und Warmwasserversorgung.

www.syspro.de, www.nelskamp.de

Solarziegel System G10 PV – technische Daten

  • Modulleistung (Pmax): 120 Wp
  • Nennstrom (Im): 9,23 A
  • Leerlaufspannung (Voc): 16,00 V
  • Kurzschlussstrom (Isc): 9,86 A
  • maximale Spannung (Vmp): 13,01 V
  • maximale Systemspannung: 1000 V
  • Temperaturkoeffizient (Voc): – 0,30 %/°C
  • Temperaturkoeffizient (Isc): +0,07 %/°C
  • Temperaturkoeffizient (Pmpp): – 0,38 %/°C
  • Hagelbeständigkeit: nach IEC 61215 + IEC 61730
  • Zellwirkungsgrad: 18,3 %
  • Modulgewicht: 9,5 kg

Modulgröße:

  • Deckbreite: 8 Ziegel = 2,00 m
  • Modulmaße: 1965 × 350 × 20 mm
  • Decklänge des Ziegels und Modul: 394 mm +/- 10 mm

Anschluss:

  • Kabelstecker, MC4-kompatibel
  • Solarkabel 2 × 4,0 mm², je 1000 mm lang