Die Stadt Kleve nimmt es bei der Schaffung neuer Wohnungsangebote besonders ernst mit dem Klimaschutz und nachhaltigem Bauen. Auch das Land Nordrhein-Westfalen fühlt sich diesem Anliegen verpflichtet und förderte den Bau der Klever Wohnsiedlung „Mühlenberg“ mit dem Landesprogramm „100 Klimaschutzsiedlungen in NRW“. Für die Aufnahme in das NRW-Klimaschutz-Landesprogramm müssen Neubauten einen hohen Anspruch an die Energieeffizienz erfüllen, der entweder ein sogenanntes 3-Liter-Haus oder den Passivhausstandard vorschreibt. Die CO2-Emissionen für Heizung, Warmwasserbereitung und Hilfsenergie sind auf jährlich maximal 9 kg/m2 Wfl. begrenzt.
Durchmischte Bebauung
In einem ersten Anlauf entschied sich die Stadt für den Bau von etwa 130 Wohneinheiten auf einer 6 ha großen Brachfläche. Für das Baufeld Nr. 7 sah der Entwurf drei vierstöckige Mehrfamilienhäuser im Passivhausstandard mit jeweils zehn Wohneinheiten über einer gemeinschaftlichen Tiefgarage vor. Das kleinformatige Verblendmauerwerk ist an den Eingangsbereichen farblich abgesetzt (Abb. 1), was die Architektur der ansonsten kompakten Baukörper angenehm auflockert.
Passivhausstandard dank hohem Wärmeschutz
In Bezug auf die Anlagentechnik vertrauten die Planer auf einen Mix aus Photovoltaik, einer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und einer besonders energieeffizienten Warmwasseraufbereitung. Zentrales Element auf dem Weg zum Passivhaus war aber ein hoher baulicher Wärmeschutz durch eine leistungsstarke Gebäudehülle aus nachhaltigen Wandbaustoffen. Der gewählte Leichtbeton-Planstein „SW1“ von KLB-Klimaleichtblock (Andernach) (Abb. 2) konnte seine ökologische Qualität durch weitreichende Umwelt-Produktdeklaration (EPD) nachweisen.
Der 30 cm dicke KLB-Planstein trägt als Hintermauerstein mit der Festigkeitsklasse 4 alle statischen Lasten des zweischaligen Mauerwerks ab. Den Wärmeschutz sichert eine 16 cm dicke Mineraldämmplatte (Wärmeleitgruppe 032), auf die eine hinterlüftete, 11,5 cm starke Klinker-Außenschale als Verblendmauerwerk folgt. Die Fassaden der Penthouse-Wohnung wurden hingegen mit einem Außenputz beschichtet. Der für ein Passivhaus geforderte Wärmedurchgangswert U von maximal 0,15 W/m²K konnte mit ermittelten Wärmedurchgangskoeffizienten von bis zu 0,129 W/m²K deutlich unterschritten werden.
Preisgünstiges, qualitätsgeprüftes Mauerwerk
Das zweite Argument für die Auswahl des KLB-Plansteins war – neben Ökologie und Bauphysik – der Aspekt eines wirtschaftlichen Rohbaus. Den Ausschlag hierfür gab nicht nur der günstige Materialpreis sondern auch die unkomplizierte Verarbeitung. Der geschlitzte KLB-Hohlblock lässt sich aufgrund seiner Handlichkeit und Maßhaltigkeit zügig und mörtelsparend knirsch im Dünnbett verlegen.
Innerstädtische Mustersiedlung
Die Passivhaussiedlung Mühlenberg vermag nicht allein wegen ihres hohen Klimaschutzpotenzials als Vorzeigebeispiel für modernen, nachverdichteten Städtebau zu überzeugen. Auch die individuellen Wohnkonzepte und die sozialverträgliche Durchmischung mit jungen und älteren Bewohnern lässt ein besonders lebendiges Wohnviertel in einem gewachsenen Umfeld entstehen. Die drei Mehrfamilienhäuser des Architekturbüros Reppco wurden im Oktober 2015 bezogen. Bereits im Herbst 2014 begannen die Planungen für den zweiten Bauabschnitt. Nach Abschluss des Gesamtprojektes in diesem Sommer bereichert die Siedlung die Stadt Kleve mit über 200 Wohneinheiten in 140 Gebäuden.
KLB-Klimaleichtblock GmbH, 56626 Andernach
Tel. (02632) 25770 , www.klb-klimaleichtblock.de