Die jüngsten Erfolge deutscher Hochschulen bei den Wettbewerben um die besten energieautarken Solarhäuser in Washington (Solar Decathlon) und Madrid (Solar Decathlon Europe) werfen die Frage auf, inwieweit die dort präsentierten Prototypen für das Wohnen in unseren Breiten unter Alltagsbedingungen tatsächlich geeignet sind. Funktionieren die speziell auf die Wettbewerbsregeln ausgerichteten Konzepte und Techniken auch in gemäßigten Klimaregionen mit weniger Solarertrag? Versteht ein „normaler“ Bewohner die teilweise doch sehr fragilen und komplizierten Regelungsstrategien, die nicht zwingend darauf ausgelegt sind, über das zehntägige Testwohnen hinaus ein komfortables und energieautarkes Wohnen im Prototypen zu garantieren? Inwieweit entsprechen die „chirurgisch“ vorgefertigten, in Einzelmodule zerlegbaren Gebäude den rauen Baustellensituationen?
Einer für alle, alle für einen
Unbestritten zeigen die vorderen Platzierungen der vier deutschen Hochschulen beim diesjährigen Solar Decathlon Europe (SDE) ebenso wie die Titelverteidigung der TU Darmstadt beim solaren Zehnkampf in Washington DC, dass Plusenergiehäuser heutzutage keine Utopie mehr sind. Die sehr unterschiedlichen Lösungsansätze der verschiedenen Prototypen belegen außerdem, dass sich die Architektur keineswegs von der Technik gängeln lassen muss, um mit ihr eine so effiziente wie ästhetische Symbiose einzugehen, die im Ergebnis ein komfortables Wohnen ermöglicht und nebenbei noch Energie erzeugt.
Allerdings darf dabei nicht übersehen werden, dass jedes Hochschulteam sein Konzept primär darauf ausgerichtet hat, am Ende des We ...