Ferien auf dem Bauernhof sind nicht nur für Kinder eine aufregende und sinnliche Erfahrung – auch Erwachsene wissen die naturnahe Umgebung zu genießen und erinnern sich gerne an die gemütlichen Abende in den holzvertäfelten Bauernstuben. So ein altes Gehöft mit dicken Steinmauern, schwerem Holzgebälk und dem Trecker neben dem Stall ist für viele Gäste ein beruhigender Gegenpol zur Hektik einer lauten Stadt. Man ist versucht zu glauben, auf dem Land schlage die Zeit ein langsameres Tempo ein, als ginge hier das Leben ein Stück bedächtiger und unaufgeregter vonstatten.
Doch der Eindruck, die Landlust schere sich nicht um Finanzkrise, gesellschaftliche Veränderungen und die Energiewende, hält nur einer oberflächlichen (touristischen) Betrachtung stand. Viele landwirtschaftliche Anwesen kämpfen seit Jahren ums Überleben, die Kinder der Bauern zieht es eher in die Stadt als aufs Feld und auch ein hundert Jahre alter Bauernhof kann den hohen Energiepreisen nicht mehr länger mit stoischer Sanierungsverweigerung begegnen. Die vielen Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Ställen und Gehöften allein sind jedenfalls nicht das richtige Mittel, um die finanziellen, strukturellen und energetischen Probleme der Bauern zu lösen.
Für die Umnutzung und energetische Ertüchtigung verlassener und vernachlässigter landwirtschaftlicher Anwesen braucht es daher intelligente Konzepte, die ins soziale und traditionelle Gefüge einer Dorfstruktur passen, den gesellschaftlichen Wandel im Blick haben und der regionaltypischen, oft archaisch anmutenden Architektur den nötigen Respekt erweisen. Besonders der letztgen ...
Sanierung eines alten Bauernhofes in ein Energie-Plushaus