Ziellose Spaziergänge durch neu erschlossene Baugebiete bergen immer wieder Überraschungen, leider überwiegend negativer Natur. Neben Protzvillen im mediterranen Stilmix kauern sich kleine Bausparerhäuschen mit niedlichen Gäubchen und eckigen Erkerbeulen, an Vordächern, Carports und Außenanlagen lassen sich in epochaler Regelmäßigkeit die aktuellen Sonderangebote der umliegenden Baumärkte ablesen. Überbordende Zuckerbäckerarchitektur sticht phantasielose Banalität, was sich der eine Hausbesitzer leistet, treibt den anderen zum Überbieten. Egal wie, egal wo. Ansprechende Architektur oder nachhaltige Baukultur sucht man auf den handtuchgroßen Grundstücken der Neubaugebiete in der Regel leider vergebens.
Hin und wieder jedoch lugt zwischen den dahin gewürfelten Ideenlosigkeiten eine kleine Perle hervor, die eine genauere Betrachtung rechtfertigt. So auch das kompakte Einfamilienhaus des Ehepaars Woelki, das ein kleines Wohngebiet in Bräuningshof nahe Erlangen durch seine ästhetische Schlichtheit bereichert und seinen Bewohnern auf 140 m² Wohnfläche einen sehr hohen Wohnkomfort bietet; und die darüber hinaus Jahr für Jahr viel Geld sparen, weil ihr Passivhaus eine hohe energetische Effizienz aufweist. Gerade mal eine Tonne Pellets pro Jahr reicht aus, um bei angenehmer Zimmertemperatur über die Heizperiode zu kommen und jederzeit genügend Warmwasser für ein heißes Bad zur Verfügung zu haben. Nicht zuletzt auch dank der wärmenden Kraft der Sonne.
Aufbau in drei Tagen
Das anfängliche Ziel, ein KfW-40-Haus zu bauen, haben die Architekten Petra Hüttinger und Herbe ...
