Als Komplettsysteme werden Systeme bezeichnet, die von einem Hersteller angeboten werden und eine in sich geschlossene Lösung sind. Die verfügbaren Komponenten wie Sensoren, Aktoren und Controller sind aufeinander abgestimmt. Die Einrichtung und Programmierung erfolgt üblicherweise über eine App, die ein interessierter Kunde selber über das Smartphone oder ein Tablet durchführen kann.
Im Gegensatz dazu stehen funk- und BUS-basierte Technologien wie z.B. EnOcean oder KNX zur Verfügung. Entsprechende Komponenten werden jeweils in einer großen Anzahl von unterschiedlichen Herstellern angeboten und somit ist das Angebot an verfügbaren Komponenten ausgesprochen hoch und kann interoperabel gemischt werden. Die Einrichtung erfolgt meist mit Hilfe einer PC-basierten Programmiersoftware, deren Ergebnis auf die Komponenten übertragen wird. Diese Technologien werden im Folgenden als „professionelle Technologien“ bezeichnet.
Komplettsysteme bieten Kostenvorteil
Beim Vergleich dieser beiden Fraktionen hat sich gezeigt, dass die „Komplettsysteme“ einen Kostenvorteil haben können. Zum einen sind die Komponentenkosten üblicherweise (etwas) geringer und parallel können diese Systeme einfacher und schneller eingerichtet werden.
Allerdings muss beachtet werden, dass ein fairer Vergleich nur dann durchgeführt werden kann, wenn ein begrenzter Anspruch an die Funktionalität des Gesamtsystems erhoben wird. Wenn aufgrund der Anforderungen nicht nur Standardkomponenten, sondern auch spezifischere Sensoren und Aktoren, nicht nur funk-, sondern auch kabelbasierte Anbindung, nicht nur Standardfunktionen, sondern eine spezifische Programmierung erforderlich sind, dann ist das mit den Komplettsystemen üblicherweise nicht durchführbar. Beim Thema Funktionalität sind die professionellen Systeme somit klar im Vorteil.
Professionelle Systeme sind flexibler und haben mehr Optionen
Auch beim Vergleich weiterer Aspekte setzen sich die professionellen Technologien deutlich von den Komplettsystemen ab. In Bezug auf die Ausfallsicherheit ist es hilfreich, wenn sich Aktoren und Sensoren direkt miteinander verknüpfen lassen – d.h. nicht nur über eine einzige zentrale Instanz. Zur Integration in ein bestehendes Schalterprogramm (d.h. dem Mix mit normalen Schaltern, Steckdosen und Blendrahmen) ist eine hohe Design-Vielfalt der Komponenten wichtig. Wichtig sind auch professionelle Mess- und Testmöglichkeiten – insbesondere in größeren Projekten ist das ausgesprochen wichtig, falls der eine oder andere Aktor nicht genau das ausführt, was geplant wurde.
Ebenso sollte beachtet werden, ob ein Investitionsschutz gegeben ist – d.h. wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Nach- oder Ersatzbeschaffung von Komponenten einer Technologie auch nach 5, 10 oder noch mehr Jahren möglich ist. Eine Tabelle Tabelle – anklicken zum Öffnen (PDF) gibt einen ersten Überblick. Quelle: IGT / pgl
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