In GEB 03/07 hat der Autor Helmut Marquardt einen beheizten Wintergarten – als sogenannten Wohn-Wintergarten innerhalb der thermischen Hülle – einem unbeheizten Wintergarten außerhalb der thermischen Hülle energetisch gegenüberstellt. Als Ergebnis wird der integrierte Wohn-Wintergarten aufgrund der solaren Gewinne mit einem scheinbar niedrigeren Endenergie bzw. Primärenergiebedarf favorisiert. Allerdings muss man sich fragen, wie ein Wohn-Wintergarten die rechnerischen solaren Gewinne in die übrigen Räume des Hauses transportiert? Auch wie die Gewinne vom Tag in die Nacht oder den Morgen gerettet werden, bleibt offen. Würde man diese Gewinne zulassen, indem man mit der gewonnenen Wärme massive Bauteile aufheizt, ergäben sich im Wintergarten und den angrenzenden Räumen sehr schnell unerträglich hohe Temperaturen, welche die Definition Wohn-Wintergarten nicht mehr rechtfertigen. Wenn ein solcher Wintergarten schon am Morgen „bewohnt“ werden soll, muss die Heizung die zugehörige Wärme liefern, da die Sonne in der Übergangszeit erst viel später die nötige Kraft entfaltet. Die solaren Gewinne werden hier mit EnEV-Methoden weit überschätzt und mahnen zum kritischen Umgang mit Ergebnissen von entsprechenden Softwareprogrammen. Wer, wie in dem Artikel geschehen, bei der Auslegung der Heizlast eines Gebäudes den Wohn-Wintergarten mit einbezieht, führt dessen Funktion völlig ad absurdum – man stelle sich vor, eine Wärmepumpe alleine deshalb um etwa ein Viertel größer dimensionieren zu müssen, um den Wohn-Wintergarten bei –12 °C Außentemperatur auf 20 & ...