Leider entwickelt sich die Einführung der EnEV-Novelle augenscheinlich zu einer Tragikomödie. Die Hängepartie, die sich bei der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie 2002/91/EG in Nationales Recht entwickelt hat, passt so gar nicht zu dem, was in der Öffentlichkeit verbreitet wird. Die große Aufmerksamkeit der Bevölkerung für das Thema Gebäudeenergiepass droht wieder einzuschlafen, wenn die Einführung der EnEV-Novelle verschleppt wird.
Nach Informationen des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) gegenüber der Bundesingenieurkammer ist mit einem In-Kraft-Treten der EnEV-Novelle voraussichtlich frühestens im ersten Quartal 2007 zu rechnen.
Insgesamt ist der Gebäudeenergiepass ( Dena-Pass im Wohnungsbau) sicher eine gute PR-Maßnahme, um die Gebäudeeigentümer und Mieter zu sensibilisieren, dass Energiesparmaßnahmen notwendig sind. Im Ergebnis erfahren sie jedoch nur, ob ihr Gebäude im Vergleich zu anderen Gebäuden energetisch besser oder schlechter ist. Genaue Maßnahmen zur Energieeinsparung setzen jedoch eine anschließende detaillierte Energieberatung voraus, die sich auf die klassischen Bewertungsmaßstäbe der energetischen Bewertung von Gebäuden und Anlagen (z. B. VDI 2067) oder auf die Ergebnisse aus der Berechnung nach DIN V 18599 stützt. Die Maßnahmen und Empfehlungen, die auf Basis der Berechnungsansätze zur EnEV-Novelle für den Wohnungsbau gelten sollen oder nach dem derzeitigen Dena-Verfahren ermittelt werden, dürften in der Praxis kaum für eine direkte Umsetzung einer Energiesparmaßnahme taugen.
Es bleibt festzustellen, dass mit dem ...
Energiepass