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Speiseeis als Speichermasse

In einen riesigen Energiespeicher hat das Energieberatungsunternehmen Energeering das Heppenheimer Tiefkühllager des Verbrauchsgüterkonzerns Unilever verwandelt. Weil das Speiseeis im Kühllager mit Temperaturschwankungen von bis zu 4 Grad Celsius zurechtkommt, ohne dass die Qualität beeinträchtigt wird, lässt sich die Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum reduzieren. Ist also viel Strom aus erneuerbaren Energien verfügbar, wird das Kühllager auf bis zu minus 24 Grad Celsius heruntergekühlt. Steigen die Strompreise, weil weniger Ökostrom zur Verfügung steht und die Nachfrage besonders hoch ist, reduziert das Energiemanagement die Kühlung. In dieser Zeit halten die über 55.000 Paletten Speiseeis die nötige Kühltemperatur aufrechter. Die Schwankungen sind möglich, da die Produkttemperatur im Speiseeis deutlich langsamer steigt und sinkt als die Lufttemperatur im Lager.

KI hilft kühlen

In Heppenheim produziert Unilever jede Menge Speiseeis und lagert es auch dort. Dank einer Vielzahl an Sensoren und Daten kann können die Kühlanlagen häufiger im optimalen Betriebspunkt laufen.

Unilever Deutschland

In Heppenheim produziert Unilever jede Menge Speiseeis und lagert es auch dort. Dank einer Vielzahl an Sensoren und Daten kann können die Kühlanlagen häufiger im optimalen Betriebspunkt laufen.

Mithilfe künstlicher Intelligenz kann das Energiemanagementsystem minutengenau die optimale Stromversorgung des Lagers berechnen. Dazu analysiert es Börsenstrompreise, Kühltemperatur, Lagerbestand, Stromverbrauch und Wettervorhersagen sowie Daten zur Speiseeisproduktion. Anhand dieser Daten lässt sich der Stromverbrauch sinnvoll reduzieren und Strom günstiger einkaufen, wenn viel erneuerbare Energie verfügbar ist. „Im Juli haben wir in Heppenheim knapp 9,5 Prozent weniger Strom benötigt als im Vorjahreszeitraum ohne flexible Kühlung. Diese Menge an Strom reicht für etwa 14 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang“, benennt der zuständige Geschäftsführer Nikolaus Huber das Sparpotenzial. Das Unternehmen kann dadurch Energiekosten im sechsstelligen Bereich einsparen. Würden alle 250 Kühllager von Unilever weltweit mit dem Energiemanagement betrieben, könnte der Konzern Millionen sparen. Quelle: Unilever / jb