Egal, ob verdreckte Verdampfer oder Lamellen an den Wärmetauschern, verschmutze Filter in Kühlaggregaten und Klimaanlagen oder Kühltheken und MoPro-Regale, in denen sich der Schimmel breit macht – würden Supermärkte und Gastronomen bei ihrer Kältetechnik mehr auf die Hygiene achten, könnten sie in diesem Bereich bis zu zehn Prozent ihrer Stromkosten einsparen. Davon ist Karlheinz Keder, Geschäftsführer der Klimatechnikfirma IGK aus Pfaffenhofen an der Roth, überzeugt. „Das Thema ist nicht neu, doch angesichts der signifikant angestiegenen Strompreise brennender denn je“, sagt der Experte. Bereits 2006 habe das Bayerische Landesamt für Umwelt in seiner Sonderveröffentlichung „Klima schützen – Kosten senken. Energie sparen bei Kälteanlagen im Lebensmittelhandel“ die effiziente Reinigung von Wärmetauschern angemahnt. Das Landesamt ging bei einer verdreckten 50-Kilowatt-Anlage von einem energetischen Mehraufwand von bis zu 5.000 Kilowattstunden pro Jahr aus. „Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 37,4 Cent pro Kilowattstunden ergibt das im Jahr über 1.800 Euro zusätzliche Stromkosten pro Anlage“, rechnet Keder vor. „Wenn man davon ausgeht, dass der Mehraufwand allerdings bei bis zu 10 % liegt, sind es dann sogar 3.600 Euro.“ Umso wichtiger sei es, die Kühlmöbel und Kälteanlagen regelmäßig zu reinigen.
Kälte- und Klimaanlagen mit Trockendampf reinigen
Doch bei steigenden Stromkosten allein bleibt es oft nicht, wie Keder aus Erfahrung weiß: „Verdreckte Verflüssiger sorgen dafür, dass die Ventilatoren im Dauerlauf ackern, aber nicht mehr richtig gekühlt werden. Dadurch kann das komplette System überhitzen und ausfallen.“ Reinigen können die Anlagen die HLK-Fachunternehmen im Zuge der jährlich vorgeschriebenen Dichtigkeitsprüfung von Kälteanlagen. Dabei sollten sie Keder zufolge Dampfsaugsysteme einsetzen, da Staubsauger verklebte Schmutzschichten an den Aggregaten oder Lamellen nicht reinigen können. „Der Wasserstrahl ist auch keine Option, weil dadurch können die empfindlichen Lamellen beschädigt werden“, erklärt Keder. Insofern hält der Kälte- und Klimaspezialist die Empfehlung des Landesamtes für nicht praktikabel. Die Behörde hatte empfohlen, die Lamellen von Verflüssigern je nach Verschmutzungsgrad alle vier Wochen mit Hilfe eines Wasserstrahles zu reinigen. Für sich und sein Team hat Keder die Reinigung mit kraftvollen HACCP-zertifizierten Dampfsaugsystemen entdeckt, beispielsweise von der Firma Beam aus Altenstadt südlich von Ulm. Die Geräte arbeiten mit bis zu 180 Grad heißem Trockendampf und einem Dampfdruck von bis zu zehn bar. „Das gibt genügend Power, um auch ölige Fettschichten zu lösen, gleichzeitig ist der Dampfdruck viel schonender als ein harter Wasserstrahl“, versichert Keder. Quelle: Beam / jb
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