Gebäude heizen sich über den Tag hinweg auf. Je höher die Sonneneinstrahlung und je heißer die Außentemperaturen – wie wir es derzeit erleben –, desto mehr kumuliert diese Wärme mit den internen Lasten. Ein gesteuertes Nachtauskühlungskonzept kann zu einer natürlichen Gebäudeklimatisierung beitragen. Im besten Fall heizt sich das Gebäude tagsüber auf und nutzt die nächtliche kühlere Außenluft zur Temperaturregulierung. Eine Methode der Nachtauskühlung sind beispielsweise elektrisch öffenbare Fenster. Die kältere Temperatur wird nun im Baumaterial des Gebäudes gespeichert und kann tagsüber wieder abgegeben werden, wodurch sich das Aufheizen verlangsamt. Bei tiefen Räumen können Rohrventilatoren nachhelfen, dass die kühle Nachtluft vollständig durchzieht.
Wie sich Nachtauskühlung effektiver gestalten lässt
Green Spleen hat über thermische Simulationen die Unterschiede zwischen Gebäudeteilen, die mit und ohne eine Nachtauskühlung versehen sind, untersucht. Schon in der Simulation sind große positive Auswirkungen auf die Raumtemperatur über den Tag hinweg zu verzeichnen und belegen so das Ergebnis eines Feldversuchs. Das Simulationsprogramm TAS (Thermal Analysis Simulation) hat ebenfalls die Verschattung der Nachbargebäude sowie die Ausrichtung des Gebäudes nachgestellt. Verbessert werden kann die Nachtauskühlung laut den Expert:innen unter anderem durch einen wenig versiegelten Außenbereich und viel Begrünung. Außerdem helfen tagsüber verschattete Fenster und eine offene Raumgestaltung.
Was die Simulationen zeigen
Die maximale Temperatur ohne Nachtauskühlung betrug in den exponiertesten oberen Büros am 5. Mai um 15 Uhr bereits 31,07 Grad Celsius. Mit Nachtauskühlung erwärmen sich selbst die stark aufgeheizten Räume auf nicht mehr als 27,64 Grad Celsius. Die Effizienz der Nachtauskühlung zeigt sich in den Simulationen um fünf Uhr morgens: In Teilen der besonders hitzebetroffenen oberen Etagen fallen die Temperaturen mit Nachtauskühlung unter 20 Grad Celsius. Quelle: Innovision / jb
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