Acht Jahre lang hat die Familie Räffle an dem alten Wasserturm in Radolfzell am Bodensee gebaut, bis das Projekt schließlich im Frühjahr 2017 seinen Abschluss fand und mit dem aquaTurm das damals angeblich weltweit energieeffizienteste Designhotel seinen Betrieb aufnahm. Das 14 Geschosse zählende, 50 m hohe Nullenergiehochhaus kann in der Tat mit so einigen Superlativen aufwarten, was das energetische Konzept angeht: In die Passivhaus-Gebäudehülle sind 1000 PV-Module und 54 m2 Solarthermiekollektoren integriert, dazu krönt eine kleine Windenergieanlage (5,5 kW Leistung) die Turmspitze und im Keller brummt eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit Saug- und Schluckbrunnen. Im Jahr 2018 wurden auf diesem Weg in Eigenregie 47,95 kWh/(m2a) Strom erzeugt, der Gesamtstromverbrauch lag mit 58,40 kWh/(m2a) nur geringfügig darüber – was für ein Hotel mit 20 Zimmern, Wellness, Aufzug, Küche und E-Mobilitäts-Zapfstellen für vier Autos und fünf E-Bikes eine bemerkenswerte Leistung ist. Betrachtet man „nur“ die Verbräuche für Beheizung, Warmwasser, Kühlung, Lüftung, Aufzug, Pumpen und Hilfsstrom, stehen den selbst erzeugten 48 kWh/(m2a) nur 31 kWh/(m2a) gegenüber, womit das Ziel der ausgeglichenen Energiebilanz übererfüllt wäre. Der mit 0,6 l/Min. sparsamste Wasserhahn ist nur eines der vielen Details, die zeigen, wie viele Gedanken sich Bauherr und Betreiber in Personalunion gemacht haben – wer mehr dazu erfahren möchte, findet auf der Homepage Informationen in Hülle und Fülle. Zwar ist der alte Wasserturm heute nicht mehr wiederzu ...
