Unscheinbar und unspektakulär kommt sie daher, aber sie hat’s in sich: Die Sporthalle in Wachtberg-Pech im Rhein-Sieg-Kreis glänzt vornehmlich mit Inneren Werten, sprich einer hervorragenden Energiebilanz nach Rundum-Sanierung! Die war bitter nötig, denn die exorbitanten Energieverbräuche der kommunalen Liegenschaft waren nicht nur dem Gemeindekämmerer ein Dorn im Auge. Der Endenergiebedarf lag pro Jahr bei sage und schreibe 576 055 kWh, der Primärenergiebedarf bewegte sich mit 1212 kWh/m2 weit jenseits vom Bandtacho des Energieausweises. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Dieter Haas aus Troisdorf machte man sich an die energetische Sanierung der bislang ungedämmten und mit Gastherme beheizten Einfach-Turnhalle. Des knappen Budgets wegen bemühte man sich via Kommunalrichtlinie um Fördermittel, die das Bundesumweltministerium in Höhe von 162 000 Euro auch gewährte. Das für dieses Zugeständnis ausgegebene Ziel lautete: Minderung des CO2-Ausstoßes um mindestens 70 Prozent. Dazu war ein ganzer Katalog an Maßnahmen umzusetzen: Dämmung von Dach (18 cm, U = 0,17 W/m2K) und Fassade (20 cm WDVS, U = 0,16 W/m2K), neue Alu-Fenster mit Dreifachverglasung (UW = 0,97 W/m2K) und der Ersatz von Glasbausteinwänden durch gedämmtes Ziegelmauerwerk (U = 0,18 W/m2K). Die ungedämmte Bodenplatte erforderte zudem den Einbau eines neuen Sportbodens mit 8 cm Dämmung und komfortabler Schwingbodenheizung. Größter Störenfried bei der Energiebilanz war indes die alte Luftheizung, beschickt von einem erst 2017 installierten Gas-Brennwertkessel. Die Heizung wurde daher rückgebaut, der 192 kW-Kessel um eine Solarthermie-Anlage mit 16 m2 Kollektorfläche ergänzt, und es wurde ein 720-Liter-Warmasserspeicher angeschafft. Auch die Beleuchtung blieb nicht unberührt, sondern durch LED-Technik ersetzt. Der interkommunale Klimaschutzmanager Tobias Gethke begleitete engagiert sämtliche Projektphasen – von der Antragstellung über die Öffentlichkeitsarbeit bis zur Erstellung des Verwendbarkeitsnachweises. Der Endenergiebedarf hat sich auf 133 218 kWh/a reduziert, der Primärenergiebedarf sank auf 296 kWh/m2 – so unscheinbar die Turnhalle in ihrer architektonischen Qualität blieb, so besonders ist ihr Beitrag für die Gemeinde zum Erreichen der Klimaschutzziele.