Hallo,
in Anlehung an die Fenster Mythen aus dem Heft 03/20 tritt bei mir immer öfter eine weitere Frage auf.
Gerade Wohnungsbaugesellschaften fragen vermehrt, ob es möglich sei, die Fenster in Zweischeibenverglasung auszuführen, da es schlechte Erfahrungen mit bisher verbauten Dreischeibenverglasungen gibt.
Zum einen wird angeführt, dass die Dreischeibenverglasungen zu schwer sind und die Mieter, gerade bei großen Fenstern oder Balkontüren Probleme hätten, diese zu öffnen und zum anderen würden die schweren Fenster die verbauten Scharniere stark strapazieren, sodass es zu Schäden kommt.
Ein weiterer Faktor sind natürlich die niedrigeren Baukosten, die für Bauherren bei Vermietung verlockend sind.
Kann dies jemand bestätigen oder ist etwas Ähnliches vorgekommen?
Viele Grüße
Gefragt am: 23.04.2020 14:52:37 von Wärmeschutz
Natürlich ist die Dreischeiben Verglasung schwerer als eine gleichgroße Zweischeibenverglasung. Das Problem mit den zu schwachen Scharnieren trat dann auf, falls man eine 3-S Verglasung in die alten 70er 2-S Rahmenprofile integrieren wollte, dafür waren die Beschläge nicht konstruiert. Mit den neu hinzugekommenen speziell für 3-S Verglasung entwickelten 76-88mm Profilen sind mir solche Probleme nicht bekannt.
Eine gut eingestellte Balkontüre mit 3-S Verglasung sollten niemandem Probleme bereiten.
Und die niedrigen Baukosten sind eine Milchmädchenrechnung der Wohnungsbaugesellschaften: Erstens gibt es Fördermittel und zweitens beeindruckt m.E. nichts einen potentiellen Mieter so sehr wie eine 3-S Verglasung, der man wahre Energiesparwunder zutraut.... das wird der Mietvertrag gerne zum gewünschten Mietzins unterschrieben.
Die von mir beratenen WBG haben diesbezüglich keinerlei Berührungsängste und bauen gerne nach dem KfW 55-X Standard.
Geantwortet am: 28.04.2020 12:31:30 von Bernhard Engels