Moin liebe Kollegen,
ich habe letztes Jahr eine Weiterbildung zum BiRN-Auditor gemacht, um grundsätzlich das QNG bedienen zu können.
Bisher war die Nachfrage eher überschaubar bzw. die Anforderungen zu abschreckend... also bin ich auch nie weitergekommen als die Ausbildung. Nun möchte ein Kunde das tatsächlich durchführen und ich habe das "Problem" ein Angebot schreiben zu müssen.
Leider kenne ich niemanden im Bekannten- und Kollegenkreis, der belastbare Praxiserfahrungen bzgl des QNG/BiRN hat. Das gilt sowohl für Honorarkosten, wie auch den praktischen Ablauf. So ist es für mich praktisch nicht möglich, den Aufwand meinerseits abzuschätzen und auch eine Trennung zwischen meinen Aufgaben und denen des Bauherren/Fachunternehmers ist nicht wirklich greifbar.
Das BiRN ist bzgl solcher Informationen leider recht zurückhalten. Auch bin ich noch nicht gänzlich davon überzeugt, dass sich der zusätzliche Aufwand gegenüber einem "klimafreundlichen Neubau mit LCA" wirklich lohnt (Inhaltlich finde ich die BiRN/QNG Sache gut, aber es scheint mir ein bürokratisches Monster). Neben meinen Honorarkosten kommen ja auch ggf. Kosten für weitere Fachplaner (z.B. Schallschutz) hinzu, und auch der zeitliche Aufwand auf Bauherrseite für das zusammensuchen von Materialien/Datenblättern/Vertragsbestimmungen ist denke ich nicht zu unterschätzen. Also wenn hier jemand seine Erfahrungen damit machen konnte wäre ich sehr Dankbar fürs Teilen...
Als Orientierung gibt BiRN ja Honorarkosten durchaus vor:
Alle Zertifizierungskosten sind stark projekt- und prozessabhängig!
Einfamilienwohnhaus: durchschnittliche Zertifizierungs- und Beratungskosten ca. 6.000 - 12.000 EUR
Mehrfamilienwohnhäuser: durchschnittliche Zertifizierungs- u. Beratungskosten ca. 6.000 - 12.000 EUR
(Sockelbetrag) plus ca. 1.000 EUR pro Wohneinheit (Beispiel: 10 Familienwohnhaus – ca. 20.000 EUR)
Nichtwohngebäude: durchschnittliche Zertifizierungskosten ca. 80.000 - 200.000 EUR