Hallo zusammen!
Bei meinen ersten Energie-Bedarfsausweisen nun ja nach DIN 18599 komme ich bei Wohnhäusern auf irre Mehrbedarfe im Vergleich zur Berechnung mit der DIN 4108 in der Größenordnung um 50 %.
Das kann doch nicht sein, oder?
Was habt Ihr für Erfahrungswerte?
4 Antworten
Hallo, da kann ich nur beipflichten.
Gebäude im bautypologischen Zustand 1970er 80er Jahre liegen alle in der oberen G oder in der H Klasse. Selbst eine OGD Dämmung und AW U-wert von ca. 1W/qmK bringt kein besseres Ergebnis.
Grüße Gerhard
die Abweichungen sind leider üblich. Schon die Berechnungen nach 4108 lagen oft 50 % über den tatsächlichen Verbrauchswerten.
Bei der Berechnung 18599 hat u.a. Folgendes eine relativ große Auswirkung auf das Ergebnis ("Stellschrauben"):
-Luftwechselrate
-Angaben zu Regelung/hydraulischer Abgleich sowie Art Thermostatventile (P-Regler/PI-Regler, zertifiziert...)
Wenn man bei der Berechnung nur die Default Werte aus dem jeweiligen Programm nimmt kommen diese Abweichungen zustande.
Die voreingestellten Werte sind sehr konservativ
Oft liegt das an den vielen möglichen Einstellwerten bei der Anlagentechnik.
Hier ein alter Artikel aus 2011 als PDF, der unter Punkt 5. das schön zusammenfasst:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiBq52GvsaFAxX-hP0HHX5ADAAQFnoECBUQAQ&url=https%3A%2F%2Fprof.bht-berlin.de%2Ffileadmin%2Fprof%2Fhimburg%2FSD_bp0211_LHT_web.pdf&usg=AOvVaw0bwX6U_b-uz4N2PisiNWU2&opi=89978449
Zitat:
Eine Berechnung von Wohngebäuden auf der Basis
von DIN V 18599 führt nach den Untersuchungen dieses
Beitrags, weiteren aktuellen Studien [9] und den praktischen Erfahrungen des Autors im Regelfall zu einem signifikant höheren Primär- und Endenergiebedarf im Vergleich zur alten Berechnungsnorm DIN V 4108-6. Somit
liegen die errechneten Bedarfswerte nach DIN V 18599
in der Regel auch deutlich über den realen Verbrauchswerten.