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Bedarfs-/Verbrauchsabgleich im iSFP - Energiekosten

Guten Morgen,

ich bilanziere nach DIN V 18599. Ich hatte jetzt den Fall, dass der berechnete Endenergiebedarf des Bestands bei rund 45.000 kWh lag und der gemessene Verbrauch bei 30.000 kWh.

Mein Problem ist, dass nach dem Abgleich im ersten Maßnahmenpaket auf Basis der 45.000 kWh weitergerechnet wird. Eigentlich denke ich, dass der Faktor auf alle Werte aufgeprägt werden sollte.

Sonst kommt was raus in der Art:

Bestand: 6.300 € berechnet; Anzeige nach Abgleich im iSFP 4.200 €

MP 1: irgendeine Maßnahme... 5.000 €

Ich denke, es ist klar, was ich zeigen will.

Macht Ihr den Abgleich ein einem früheren Stadium bzw. manipuliert ihr die Werte in der Bestandsberechnung gleich so, dass sie den echten Verbrauch gut abbilden und dann die Diskrepanz im Drucktool nicht mehr so groß ist?

 

Danke

7 Antworten

Ja, das ist ein leidiges Thema. Bilanziere auch nach din18599 die berechneten Bedarfswerte liegen bei mir in der Regel zwischen 50-100% über dem gemessenen Verbrauch. Die Reduktion im iSFP im Bestand, beruht auf einer empierischen Formel die auf Grundlage von mehrere hunderten Gebäuden, bei denen Verbrauch und Bedarfswerte vorlagen ermittelt wurde. Siehe iSFP Handbuch. Die Formeln gelten aber z.B. nicht wenn eine Wärmepumpen als Wärmeerzeuger verbaut ist. Ohne es zu laut sagen zu wollen, ja manchmal manipuliere ich die Werte, um einigermaßen plausible Werte zu erhalten. Grundsätzlich muss man meiner Meinung nach sagen, dass der iSFP genau so eine Kopfgeburt wie die 18599 ist und eigentlich wenig als Beratungsintument taugt.

OK, danke. Die Angaben der Energiekosten sind mit das interessanteste für den Kunden, vorher - nachher und gleichzeitig total schwammig, auch wenn die Bilanz an sich sauber erstellt ist. Kaum zu kommunizieren, wenn weit über 100.000€ zu investieren sind und sich die Energiekosten nicht in gleichem Maße reduzieren.

Nebenbei: wie deutet Ihr die sowieso-Kosten? Von nix auf GEG-Niveau oder eher Lohnanteil? Bei meiner Software wird aufgeteilt in "energiesparende Investitionen" und Sowieso.

nicht nur bei 18599 gibt es auch bei meinen Projekten oft bis zu 50 % höhere Bedarswerte gegenüber dem Verbrauch. Auch ich versuche schon in der Bestands-Berechnung die Werte an den Verbrauch anzupassen, da der Faktor im iSFP wie beschrieben nur auf den Ist-Zustand  angesetzt zu werden scheint. Und die Varianten dann schlecht aussehen lässt...

Extrem großen Einfluss hat der Luftwechsel. Und sonst die U-Werte eher optimistisch ansetzen.

Ich würde schon empfehlen, von realistischen U-Werten und Luftwechseln auszugehen. Die Diskrepanz zwischen Bedarf und Verbrauch kann man den Kunden durchaus erklären. Wenn im ISFP die Reduktionen des Bedarfes entsteht, setze ich das in "prozentuales" Verhältnis zum Verbrauch. D.h. wenn es 15% reduzierten Bedarf gibt, würde es auch ca. 15% reduzierten Verbrauch geben.. Ob das so schlüssig ist, weiß ich auch nicht..

Hallo zusammen,

ich habe die Frage nochmal ans Gebäudeforum klimaneutral gestellt. Hier die Antwort:

Der bereinigte Verbrauch wird im iSFP zur Berechnung und Darstellung der Energiekosten verwendet. Lediglich in der technischen Dokumentation (Umsetzungshilfe) auf der Seite <Ihr individueller Nutzereinfluss> wird der ermittelte Endenergieverbrauch als Betrag angegeben. Die Ermittlung erfolgt aus dem berechneten Bedarf mittels Verbrauchsfaktor. Hier stehen dem Ersteller drei Methoden zur Verfügung.

  • Ermittlung über: (siehe Handbuch Seite 32, Kap. 6.3.9 Verbrauchsbereinigung) den tatsächlichen Verbrauchsfaktor, wenn Abrechnungen bzw. Verbräuche der letzten drei Jahre vorliegen (siehe: „Bekanntmachung der Regeln für Energieverbrauchswerte im Wohngebäudebestand“
  • den typischen Verbrauchsfaktor, dieser beschreibt den durchschnittlichen Heizenergieverbrauch, den ein Gebäude gleicher Größe und gleichen energetischen Standards hat
  • einen frei definierten Verbrauchsfaktor

Sie als Energieberater können entsprechend Ihrer Expertise das Verfahren eigenverantwortlich frei wählen. Ziel soll es sein, dem Beratungsempfänger die Energiekostenentwicklung bezogen auf sein Nutzerverhalten verständlich und nachvollziehbar aufzuzeigen.

Hallo,

Ich bin auf diesen Foreneintrag gestoßen, weil ich ein ähnliches Problem habe, aber aus Kundensicht. Im iSFP wurde ein Bedarf von 57000kWh/a berechnet. Tatsächlich verbrauche ich etwa 2100 L Heizöl im Jahr, also 21000 kWh/a. Die Berechnung liegt also um 170% zu hoch. Was taugt diese Berechnung dann überhaupt? Auf Basis dieser Werte sind doch sämtliche Schätzungen zur Amortisierungsdauer für'n A....!

Der einzige Nutzen des iSFP für mich ist, dass ich (mehr) Förderung bekomme. Den Rest muss ich mir selbst ausrechnen.

Viele GrüßeGrüße

Die Umsetzungshilfe, der Reihenfolge der Maßnahmen, die Dämmstärken, der Kostenrahmen,.... haben auch einen Wert.

Wenn es gezielt um die Wirtschaftlichkeit geht, gibt es auch andere Methoden, mit akzeptablem Aufwand bspw. über die Differenz der U-Werte eine Aussage zu treffen .

Die Angabe der Endenergie in den Maßnahmenpaketen kann wiederum näher an der Realität sein , als bei "Ihr Haus heute".

Ihr Energieberater kann Ihnen das sicherlich einordnen und interpretieren.

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