„Wo ist denn die Lüftungsanlage, die Sie einbauen wollten? Ohne Lüftungsanlage ist das aber kein Effizienzhaus 70.“ Diesen harten aber ehrlichen Satz sagte Energieberater Bernhard Becker zu einem Bauherrn, der mit der Sanierung seines Einfamilienhauses bereits vor einigen Monaten fertig geworden war. Der Bauherr hatte Ingenieur Becker eigentlich nur gerufen, damit dieser das Bestätigungsformular für die KfW-Förderung unterschreibt. Nach diesem Satz sah es aber eher danach aus, dass die gesamte Baufinanzierung gefährdet sei – die bereits geflossenen KfW-Gelder vielleicht sogar zurückgezahlt werden müssten.
Zwei Jahre vor der Sanierung hatte der Energieberater eine Vor-Ort-Beratung für das Gebäude gemacht. Der Bauherr hatte sich eine hochwertige Sanierungs-Variante daraus ausgesucht und dann in Eigeninitiative Handwerksfirmen beauftragt. Eine Baubegleitung durch den Energieberater oder einen anderen Planer fand nicht statt. Die Lüftungsanlage, die zwingend notwendig war, um die Fördervoraussetzungen zu erreichen, wurde einfach weggelassen. Ein Nachbar war der Meinung, man brauche sie nicht.
Problemlöser
Dipl. Ing. (FH) Bernhard Becker bleibt gelassen angesichts der verfahrenen Situation. Er geht solchen Problembaustellen nicht aus dem Weg – im Gegenteil: er hat es sich zur Aufgabe gemacht, gerade bei scheinbar ausweglosen Bauvorhaben Lösungen aufzuzeigen. Dabei ist es ihm wichtig, dass die Parteien sich – wenn möglich – außergerichtlich einigen. „Anwälte sind manchmal mit den technischen Details überfordert. Sie müssen aber dem öffentlich bestellten Sachverständigen vorgebe ...
