Im September 2004 erfuhren die Mieter fünf benachbarter Mehrfamilienhäuser im mittelfränkischen Ansbach von der geplanten Modernisierung. Michaela Meyer, Energieberaterin und Architektin beim kirchlichen Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung in Bamberg, begleitete das Projekt zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr. Die Joseph-Stiftung hatte zwar schon bei anderen Großmodernisierungen von Mehrfamilienhäusern Erfahrungen gesammelt, doch in Ansbach wurde Wert darauf gelegt, dass alle Projektierungsleistungen im Hause der Joseph-Stiftung von eigenen Fachleuten erbracht wurden. Von Anfang an waren zwei wichtige Personen vor Ort: der Bauleiter und der Hausbetreuer des Wohnungsunternehmens.
Vom 60er Jahre Gebäudestandard zum Modellprojekt
Die Mehrfamilienhäuser wiesen den typischen Gebäudestandard des Baujahrs 1962 auf. Die Gebäude umfassten 26 Wohnungen mit etwa 2257 m2Wohnfläche, der Jahresprimärenergiebedarf lag bei rund 302 kWh/m2a. Die Joseph-Stiftung nahm die Herausforderung an, diesen Wert auf 40 kWh/m2a zu senken und meldete sich zur Pilot-Phase des Dena-Projektes Niedrigenergiehaus im Bestand .
Michaela Meyer und ihre Kollegen hatten bereits im Oktober 2003 mit der Bestandsaufnahme begonnen. Zunächst wurden alle Wohnungen begangen und Messungen durchgeführt. Durch eine Thermografie wurden die Wärmebrücken an den Fensterstürzen und den durchlaufenden Decken der Balkone offensichtlich. Ein Blower-Door-Test zeigte weitere Schwachstellen: 5,4 h-1betrug der gemessene Luftwechsel. Das entsprach einer Gesamtfläche an Leckstellen von 3200 cm2.
Von A wie Außenanlagen bis Z wie zentrale Zuluft
Das Maßnahmenpaket war umfangrei ...