Die Uni Lüneburg entwickelt neue Konzepte zum Energiesparen: Mithilfe modernster Gebäudetechnik und einer breit angelegten Mitmach-Kampagne soll das Projekt „Ressourcenmanagement“ den Verbrauch von elektrischer Energie, Wärme und Wasser auf dem Uni-Campus um mindesten 6% dauerhaft verringern. Gleichzeitig wollen die Organisatoren von Institut für Umweltkommunikation der Universität herausfinden, wie erfolgreiche und effektive Überzeugungsarbeit für das Energiesparen aussehen muss und auf dieser Basis einen Fahrplan entwickeln, den auch andere Einrichtungen übernehmen können, wenn sie Energiekosten und energiebedingte Klimafolgen reduzieren wollen.
Mit einer Öffentlichkeitskampagne haben die Forscher jetzt begonnen, die Menschen an der Uni in ihre Arbeit einzubeziehen. Dazu wurde in einem ersten Schritt der Energieverbrauch für Studierende, Lehrende und Mitarbeiter sichtbar gemacht: Über das Internet lassen sich alle Verbrauchsdaten zu elektrischer Energie, Heizung und Wasser für fast alle Gebäude der Uni abrufen. Außerdem werden die Energiedaten an verschiedenen Orten öffentlich angezeigt, zum Beispiel auf Projektionswänden. Energieeinsparung oder -verschwendung sollen so mit hoher Präzision dokumentiert und der Erfolg von Sparaktionen zuverlässig festgestellt werden.
Beim Ressourcenmanagement wollen die Forscher aber noch nur Daten sichtbar machen, sondern auch die Menschen als entscheidenden Faktor einbeziehen. Dauerhaft eingeschaltete Rechner, auch wenn niemand am Schreibtisch sitzt, volle Beleuchtung in leeren Seminarräumen oder aufgedrehte Heizkörperthermostate bei offenem Fenster müssen nicht sein und werden teuer bezahlt. „Mindestens 6% der Energiekosten will die Projektgruppe in den kommenden sechs Monaten einsparen helfen“, sagt Simon Burandt, aus dessen Hand das Programmkonzept stammt. Helfen heißt für ihn, Energiebewusstsein bei den Nutzern zu wecken. Bislang merkt es der Einzelne kaum, wenn sparsam mit Ressourcen umgegangen wird und niemand rechnet damit, dass sein eigenes Verhalten wertvolle Beiträge leisten kann.
In Lüneburg soll ein langfristig wirksames Modell umgesetzt werden, das Energie-Einsparung sichtbar macht und demonstriert, dass sich sorgsamer Umgang mit elektrischer Energie, Heizung und Wasser lohnt. Sind die 6% Einsparung erreicht, fließt die Hälfte der eingesparten Kosten beispielsweise in Form von neuen Büchern für die Bibliothek in die Uni zurück. GLR
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ENERGIEEINSPARUNG