Zwar waren auch Ausgangsniveau und Nachholbedarf vieler dieser Länder deutlich höher, doch für den Erfolg der deutschen Energiewende wäre eine jährliche Verbesserungsrate von 2 %/a notwendig, statt den bisherigen durchschnittlichen 1 %/a. Deutschland liegt hier unter dem EU-Durchschnitt von 1,3 %/a und damit auf Platz 18. Bei der Charakterisierung der bisherigen Energieeffizienzpolitik schneidet Deutschland hingegen gut ab und liegt auf Platz 3 hinter Bulgarien und Kroatien.
Deutliche Unterschiede bei den einzelnen Sektoren
Die Untersuchungen des Fraunhofer ISI im europäischen Rahmen mit dem Energieeffizienzindex ODEX zeigen außerdem deutliche Unterschiede in den Energieeffizienzfortschritten der einzelnen Sektoren zwischen 2000 und 2012. Dr. Wolfgang Eichhammer vom Fraunhofer ISI: „Deutschland steht im Haushaltsektor auf Platz 14, beim verarbeitenden Gewerbe auf Platz 24 und im Transportsektor auf Platz 5.“ Der ODEX ist eine Art „Dow Jones“ der Energieeffizienz und bündelt die Effizienzfortschritte in den verschiedenen Sektoren in einem Gesamtindikator.Vor allem im Industriesektor, führt Eichhammer aus, war die Entwicklung in Deutschland in den letzten 15 Jahren eher durch Strukturverschiebungen zu weniger energieintensiven Industrien gekennzeichnet, denn durch Effizienzfortschritte im eigentlichen Sinne, wie beispielsweise die energetische Optimierung von Industrieanlagen und Querschnittstechnologien wie Elektromotoren und deren Anwendung.