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ENERGIEEFFIZIENZ

dena legt 10 Punkte für mehr Energieeffizienz vor

© Aksam / iStock / Thinkstock
Auch wenn Deutschland die EU-Energieeffizienzrichtlinie jetzt zügig und mit höchster Priorität in nationales Recht umsetzt, ist laut Deutsche Energie-Agentur (dena) absehbar, dass die vorgegebenen Energieeffizienzziele damit noch nicht erreicht werden – obwohl sie eine grundsätzliche Voraussetzung für den Erfolg der Energiewende ist.

Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Um die erheblichen wirtschaftlichen Effizienzpotenziale zu erschließen, ist eine langfristige Strategie gefragt. Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag klar zur Steigerung der Energieeffizienz bekannt. Jetzt müssen Taten folgen. Wir brauchen eine verbindliche Energieeffizienz-Roadmap, die klare Maßnahmen und Instrumente benennt. Das ist ein Prozess, der jetzt schnell angestoßen und mit allen wesentlichen Stakeholdern gemeinsam entwickelt werden sollte. Vor allem die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und in kleinen und mittleren Unternehmen muss jetzt ganz oben auf die Agenda. Hier liegen erhebliche Chancen für die deutsche Volkswirtschaft.“

Attraktive Marktanreizen und Förderimpulse erforderlich


In einem Zehn-Punkte-Plan benennt die dena die aus ihrer Sicht wichtigsten Handlungsfelder. Neben einer langfristigen Strategie mit verbindlichen Zielen zählen dazu das Schaffen von attraktiven Marktanreizen und Förderimpulsen, die Vereinheitlichung des Ordnungsrechts, der Ausbau von Informations- und Beratungsangeboten, die Verbesserung der Markttransparenz für Verbraucher, die Weiterentwicklung von Energiedienstleistungen wie Contracting und die Etablierung neuer Energieeffizienzprogramme in schwierigen Märkten.

„Verbrauchsausweis für Gebäude abschaffen“


Konkret plädiert die dena dabei unter anderem für ein Fördervolumen von insgesamt 5 Mrd. Euro pro Jahr und die Einführung einer steuerlichen Förderung für die energetische Gebäudemodernisierung. Notwendig ist außerdem die Abschaffung des Verbrauchsausweises für Gebäude. Nur ein qualitativ hochwertiger, bedarfsorientierter Energieausweis ermöglicht valide und strukturierte Informationen zu Kosten und Wirtschaftlichkeit sowie Zustand des Gebäudes und ist damit eine verlässliche Entscheidungsgrundlage.

Ausschreibungsmodell für mehr Energieeffizienz


Zur Steigerung der Energieeffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen und der Stromeinsparung in privaten Haushalten schlägt die dena ein neues Ausschreibungsmodell vor. Dabei werden vorab zu definierende Energieeinsparmengen in einem wettbewerblichen Verfahren von einer staatlich beauftragten Stelle ausgeschrieben und geeignete Marktangebote zur Potenzialerschließung abgefragt.

„Zu viele Verpflichtungen wirken eher abschreckend“


„Die Politik sollte auf Anreize und Technologiefreiheit setzen, um den Markt für Energieeffizienz intensiver anzustoßen“, sagt Kohler. „Investitionen müssen wirtschaftlich sein und freiwillig sowie technologieoffen erfolgen. Die Erfahrungen bei der energetischen Sanierung zeigen, dass zu viele Verpflichtungen hier eher abschrecken. Stattdessen sollten die bestehenden Instrumente in Ordnungsrecht, Förderung und Marktgestaltung gezielt weiter ausgebaut und gestärkt werden.“ GLR

Download des Zehn-Punkte-Plans