Nichts hat es gebracht — so meinten einhellig die Teilnehmenden des Workshops, die sich an fünf niedersächsischen Universitäten mit Energiefragen befassen. Zumindest, wenn es um den Energieausweis als “Verbrauchsausweis“ geht. Die Veranstaltung Mitte November stand unter dem Motto “Energiemanagement — Der Energieausweis ist da — wie geht es weiter? Der Weg zum Energiecontrolling“. Aus Sicht der Hochschulen war die mit dem Erstellen der Verbrauchs-Energieausweise verbundene Arbeit überschaubar. Enttäuscht zeigen sie sich hingegen über die bisherigen Ergebnisse. Zu viele Gebäude lägen danach unverdienterweise im “grünen Bereich“. Auch das Interesse an den ausgehängten Ausweisen sei insgesamt gering. Mehr Aussagekraft erhoffen sich die Hochschulen zukünftig vom Bedarfsausweis, der wegen des größeren Aufwands bislang erst in wenigen Einzelfällen für Bestandsbauten erstellt wurde. Die Veranstaltung machte auch deutlich, dass Energiecontrolling mittlerweile als Voraussetzung für dauerhafte Erfolge bei der Energieeinsparung in Hochschulen angesehen wird. Sehr viele Hochschulen haben bereits in die Erfassungsinfrastruktur und Auswertungssysteme investiert. Grundsätzlich bestehe jedoch die Gefahr, dass ohne ein zusätzliches Anreizsystem — etwa einer Energiekostenverrechnung auf der Ebene der Institute, Verwaltungs- und Forschungseinrichtungen — ein Großteil des möglichen Einsparpotenzials ungenutzt bleibt. GLR