Die Meldung ging nach dem 25. April quer durch die Medien: „Bundesregierung beschließt die Einführung von Energieausweisen.“ Die Reaktionen waren ebenso zahlreich wie konträr. Die Regierungsparteien zeigten sich zufrieden mit dem Kabinettsbeschluss:
„Die Einführung von Energieausweisen für Bestandsgebäude fügt sich sinnvoll in die aktuellen europäischen und nationalen Bemühungen zur Erreichung der Klimaschutzziele ein. […] Die Unionsfraktion hat sich erfolgreich für eine weitestgehende Wahlfreiheit bei der Entscheidung über die Art von Energieausweisen stark gemacht“, so der baupolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Aus der SPD-Bundestagsfraktion kam der Kommentar: „Mit der jetzt gefundenen Regelung schaffen wir eine wesentliche Voraussetzung für mehr Transparenz auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt, die die Kauf- und Mietentscheidungen von Eigentümern und Mietern nachhaltig beeinflussen wird.“
Herbe Kritik hagelte es von der Opposition: „Die bereits vor einem Jahr vollmundig angekündigte Einführung einer Energieeinsparverordnung (EnEV) ist ein Armutszeugnis. Lange wurde ihre Einführung im Bermuda-Dreieck zwischen Verkehrs-, Umwelt- und Wirtschaftsministerium ohne Not verzögert. Obendrein war dieses Verfahren für Bürgerinnen und Bürger sowie für Abgeordnete völlig untransparent. […] Durch die unzulänglichen Rahmenbedingungen sind mangelhafte Energieausweise vorprogrammiert. Folglich werden sie unter mangelnder Akzeptanz leiden und juristisch angreifbar sein“, sagte der baupolitische Sprecher von Bündnis ...
Zwischen Transparenz und Beutelschneiderei