In der Heiztechnik- und Baubranche, bei Schornsteinfegern und im Bauhandwerk ist man sich einig: In Deutschland wird zu wenig und zu spät modernisiert. Zu viele alte Schätzchen heizen in den Kellern noch vor sich hin, obwohl längst ein Austausch gegen moderne Heiztechnik fällig wäre. Laut Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) werden bei einem Bestand von rund 17 Mio. Zentralheizungen in Deutschland Heizkessel erst nach durchschnittlich 24 Jahren modernisiert. Weit über zwei Mio. Wärmeerzeuger sind älter als 25 Jahre.
Man sollte meinen, dass durch die vielen Klimaschutzdiskussionen die energetische Sanierung zum Volkssport geworden ist. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Der Modernisierungsstau hat dieses Jahr besonders den Wärmemarkt hart getroffen. Die Nachfrage nach energiesparenden Heizungen ist im ersten Halbjahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr bundesweit um fast ein Viertel eingebrochen. Bei Biomasseheizungen waren es sogar zwei Drittel weniger, bei solarthermischen Anlagen rund ein Viertel. Lediglich Wärmepumpen konnten einen Zuwachs verzeichnen. Dabei ist es erst ein gutes halbes Jahr her, seit die Heiz- und die Baubranche auf der ISH Messe in Frankfurt feststellte, dass der Konjunkturmotor angesprungen sei und man einen weiteren Umsatzzuwachs erwarte.
Woher kommt die Zurückhaltung der Verbraucher? Vorzieheffekte wegen der Mehrwertsteuer-erhöhung und die milden Temperaturen im letzten Winter sind nur ein Teil der Erklärung. Klaus Jesse, Präsident des BDH: „Der Bürger wird immer stärker verunsichert. Einerseits werden ständig steigende Öl- und G ...
Weniger Kopf, mehr Bauch