Vielfalt ist etwas Schönes. Auswahl zu haben – wer schätzt das nicht? Ob sich das der Verordnungsgeber auch gedacht hat, als er die DIN V 18599 als alternatives Rechenverfahren für Wohngebäude in die EnEV 2009 aufgenommen hat? Man wollte die Auswahl zwischen den bisherigen Verfahren nach DIN V 4108-6/DIN V 4701-10 und der neuen DIN V 18599 den EnEV-Anwendern selbst überlassen, so viel ist klar. Hätte man die DIN V 18599 als ausschließliches Verfahren eingeführt, wäre das ein sehr harter, vermutlich zu harter Schnitt gewesen. Alleinig an der „alten“ Methode festzuhalten, hätte aber in einigen Fällen eine Einschränkung bedeutet z.B. bei der Abbildung von großen Solaranlagen. Man hat sich also entschieden, das eine zu tun ohne das andere zu lassen.
Was hat die Alternative, zwischen zwei Wohngebäude-Verfahren wählen zu können, mit sich gebracht? In den vergangenen Ausgaben haben wir die beiden Rechenmethoden, alt und neu, immer wieder gegenübergestellt (z.B. Beitrag „Die Verfahren im Vergleich“ im GEB 07/08-2009, „Verschiedene Proportionen“ im GEB 10/2009 und „Veränderte Relationen“ im GEB 11/12-2009). Die rechnerischen Unterschiede lassen sich zwar relativ einfach darstellen, aber welche Berechnung die „bessere“ ist, lässt sich nicht so einfach sagen.
Welches Verfahren liefert die niedrigeren Primärenergiewerte? Womit lässt sich die EnEV einfacher einhalten? All das kann man für ein Beispielgebäude zwar herausfinden, aber für ein anderes Gebäude mag solch ein Vergleich schon wieder abweichen. Wir haben uns überlegt, wer ...
Sind zwei besser als eins?