Fänden die olympischen Spiele auch in der Disziplin „Wer erlässt die meisten Verordnungen und Gesetze?“ statt, hätte Deutschland in diesem Jahr vermutlich mit weitem Abstand die Favoritenrolle – zumindest, was das Thema Gebäude und Energie betrifft. Im vergangenen Sommer hat die Regierung die Eckpunkte des integrierten Energie- und Klimaprogramms (IEKP) verabschiedet und damit diese Entwicklung massiv beschleunigt. So kommt es, dass derzeit die Gesetzes- und Verordnungsschmieden gleichzeitig am neuen Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und an der Novellierung des Energieeinsparungsgesetzes, der Energieeinsparverordnung, der Heizkostenverordnung arbeiten.
Wie paradox die aktuelle Lage für Energieberater ist, zeigten die Berliner Energietage Anfang Mai: während in prall gefüllten Veranstaltungsräumen über die Auslegung und die richtige Anwendung der EnEV 2007 informiert und diskutiert wurde, befassten sich die Referenten in den benachbarten Sälen schon mit der EnEV 2009. Deutlich wurde, dass die Branche noch an vielen Stellen mit der aktuellen Verordnung und den zugehörigen Normen kämpft. Und doch stehen schon bald wieder neue Vorschriften an.
Reparaturen und Klarstellungen der EnEV 2007 sind zwar dringend erforderlich, doch sie müssen auch noch sinnvoll mit den ehrgeizigen Zielen des Klimapakets verknüpft werden. Angesichts des Zeitdrucks ist ungewiss, ob die EnEV-Novelle genügend ausgereift auf den Markt kommt. Ein Beispiel: Geplant ist für Wohngebäude ein alternatives Nachweisverfahren zur DIN 4108-6 und DIN V 4701-10. Dazu wird ein neues Beiblatt in der DIN V 18599 geschaffen. Die schnelle Einführung d ...
Masse statt Klasse?