Seit 1. Juli greift die Frist zur Energieausweispflicht für bestehende Wohngebäude, die vor 1965 gebaut wurden. Deshalb sollte man meinen, dass der Energieausweis nicht nur in aller Munde ist, sondern auch bereits fertig ausgestellt in den Schubladen vieler Hauseigentümer liegt. Dass das eine Wunschvorstellung ist, hat eine Studie des Immobilienportals ImmobilienScout24 gezeigt. Befragt wurden 1017 Personen, die eine Hälfte davon Mieter, die andere Eigentümer. Demnach ist das Interesse am Energieausweis groß, es besteht aber noch erheblicher Aufklärungsbedarf.
84,9 Prozent der Befragten haben angegeben, dass der energetische Zustand der bewohnten Immobilie für sie wichtig sei. Darüber hinaus meint gut jeder Zweite, dass die Angaben aus dem Energieausweis auf die Wahl des nächsten Wohnobjekts einen großen Einfluss haben werden. Dennoch fühlen sich nur 14,6 Prozent ausreichend mit Aufbau und Funktion des Energieausweises vertraut. Laut der Studie verfügen nur die wenigsten Wohnimmobilien derzeit über einen Energieausweis. Lediglich 13,2 Prozent gaben an, dass das Haus, in dem sie leben, einen Energieausweis hat. 54,7 Prozent wohnen in einer Immobilie ohne Energieausweis. Ein Drittel ist nicht einmal darüber informiert, ob für ihr Haus überhaupt ein entsprechendes Dokument vorliegt.
Im vergangenen Jahr äußerte sich Bundesbauminister Tiefensee noch zuversichtlich, dass sich deutlich mehr Gebäudeeigentümer für den bedarfsorientierten Energieausweis entscheiden werden. Doch die Untersuchung hat ergeben, dass verbrauchsorientierte Energieausweise fast doppelt so häufig verbreitet sind wie beda ...