Für mich ist das Ergebnis [Anmerkung: Praxistest der Spitzenverbände zum bedarfsorientierten Energieausweis] überhaupt nicht überraschend. Als Energieberater habe ich mich immer gefragt, wie es gehen soll, für 200 bis 300 Euro eine genaue, rechtssichere und reproduzierbare Aussage zu erstellen. Mich wunderten insbesondere die Ergebnisse der verschiedenen Studien, besonders die der dena-Studie. Motiviert hat mich, da ich meine Arbeit mit einer für mich akzeptablen und auch belastbaren Qualität abgeben will, die bisherige Diskussion nicht.
Allein aus meiner Erfahrung weiß ich, dass ich selber bei ein und derselben Immobilie mit derselben Software zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann. Schon die Festlegung der beheizten Fläche ist in zahlreichen Gebäuden nicht eindeutig möglich, sie verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl.
Meine Vorschläge sind:
- Festlegung der (wesentlichen) Aufgabe des Energieausweises: Meiner Ansicht nach sollte dies die Mieter- und Käufertransparenz sein.
- Daraus folgt: keine Sanierungsempfehlungen im Energiepass, diese sind Bestandteil einer Energieberatung und können im Pass nur suboptimal durchgeführt werden.
- Kein so genannter bedarfsorientierter Energiepass. Dieser ist meines Erachtens nicht genauer als ein verbrauchsorientierter Pass.
- Statt dessen Entwicklung eines einfachen Verfahrens, um gemessene Verbrauchsdaten bezüglich des Wetters (und ggf. des Verbraucherverhaltens) zu korrigieren, siehe Arbeiten von Prof. Wolff, FH Wolfenbüttel).