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Ich detoxe mich dann mal …

Es ist schon wieder passiert. Es hat gepingt, ist aufgeploppt, hat geklingelt. Es hat mich daran gehindert, diese Glosse konzentriert zu Ende zu schreiben. Da, schon wieder eine E-Mail im Postfach. Wird das noch was mit mir und der Glosse? Also nochmal von vorn. Was war doch nochmal gleich mein Thema? Gut, dass ich die Überschrift schon drüber habe, dann weiß ich wenigstens, in welche Richtung ich zwischen Mails, Posts, Signal-Nachrichten und Slack-Kurzbotschaften abzubiegen habe. Über was wollte ich nochmal schreiben? Ach ja, eine Glosse mit Ostern, halbwegs jahreszeitgemäß.

Hmh, also Ostern. Da ist dann das Jahr schon zu einem Drittel rum. Und bis Sie diese Zeilen lesen ist Ostern schon vorbei. Ging mal wieder echt schnell. Und es ist auch ein Drittel der Zeit rum, die ich so habe, um die guten Vorsätze für 2023 in die Tat umzusetzen. War da nicht was mit Work-Life-Balance? Und gibt es nicht Leute, die von der Karnevalssause bis Ostern fasten? Eigentlich keine schlechte Idee. Manche trinken keinen Alkohol. Nicht, dass ich das brauche, aber Monate ohne einen Schluck Rotwein zum Essen oder ein Feierabendbier? Ne danke, klingt nach Askese, nichts für mich. Keine Schokolade? Schon besser, damit habe ich kein Problem, esse ich eh nicht, kommt auf den Fastenzettel. Nicht Rauchen? Auch perfekt, habe ich schon vor Jahren aufgehört, kann also auch gut auf die „Bucket list“, wie das Verzeichnis der noch zu erledigenden Dinge neudeutsch auch mal gerne heißt. Kein Fernsehen? Wow, das wird richtig hart (Smiley)… Roland Kaiser und seine Show würden mir kaum fehlen, und auch ein Leben ohne „In aller Freundschaft“ ist durchaus denkbar. Mir hat mal jemand gesagt, Formatfernsehen sei super wichtig, weil einem ja sonst die Struktur für den Tag verloren gehe. Ah ja, stimmt, so war das mal. Als Kind wusste ich immer genau: Wenn das Sandmännchen vorbei ist, muss ich ins Bett. Sie wissen schon, die Sendung mit dem Grimme-Preis. Seit man Tagesschau oder Heute-Show zu beliebigen Zeiten schauen kann, muss ich mich selber ins Bett schicken. Funktioniert meistens. Es sei denn, Mail ploppt auf oder es kommt eine SMS, dann dauert es etwas länger. Bis Ostern nicht shoppen gehen? Hurra! Das ist eher Erlösung als Verzicht.

Na, viel bleibt nicht mehr übrig. Oh ja, ich detoxe digital, zumindest nach Feierabend. Kein Internet und kein Handy zwischen 18 und 8 Uhr. Das ist gut. Coole Vorstellung. Aber Moment ... wie kriege ich raus, was gerade im Kino läuft, für das ich dann Zeit hätte? Oder wie reserviere ich den Platz im Sushi-Restaurant? Und wie rufe ich meine Freundin an, um den lange verabredeten Spaziergang zu machen? Okay, bisschen detoxen reicht für den Anfang. Immerhin habe ich schon fast 50 Zeilen am Stück geschrieben ohne pling und plong. Geht doch! pgl

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