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Kellerdeckendämmung und Tauwasser-Bildung

Guten Tag,
Ein Bauherr möchte selber die Kellerdeckendämmung installieren. Der Keller ist nicht beheizt und die Decke hat Holzbalken (Haus ca.1900). Ich habe ihm eine 145mm Holzwollendämmung empfohlen. Die Frage ist: soll man unbedingt eine Gipsplatte o.ä unter den Balken zusätzlich installieren? Gibt es ein Risiko auf Tauwasser-Bildung und/oder soll man die Dämmung vor einem Brandrisiko schützen?
Vielen Dank im Voraus für die Antwort.
C.S.Märtins

Gefragt am: 02.10.2017 09:56:21 von Catherine Servant -Märtins

8 Antworten

Guten Tag,

"soll man unbedingt eine Gipsplatte o.ä unter den Balken zusätzlich installieren?"
Offensichtlich genügt ja die jetzige Holzbalkendecke (bestimmt mit nichtbrennbarer Schüttung gefüllt) dem Brandschutz, dann muß auch kein weiterer getätigt werden. Mir persönlich wäre die hohe Brandlast der HWL Platten allerdings unangenehm, ich würde noch 2 Lagen Gipskartonplatten nach unten aufsetzen.

"Gibt es ein Risiko auf Tauwasser-Bildung und/oder soll man die Dämmung vor einem Brandrisiko schützen?"
Ein Tauwasserrisiko besteht generell nicht, denn es handelt sich ja um eine "Außendämmung". Auch eine Gipskartonplatte ich hochgradig diffusionsoffen.

Ist der Keller allerdings feucht bis feuchtnaß würde ich keine HWL Platten wählen sondern PUR oder XPS Stufenplatten, denn diese Platten nehmen kein Wasser auf, in dessen Folge sich die Wärmeleitfähigkeit reduziert oder Fäulnis entstehen könnte. Wegen der hohen Luftfeuchte würde ich außerdem die empfindliche Gipskartonplatte durch eine Zementfaserplatte ersetzen

Viele Grüße

Bernhard Engels

Geantwortet am: 04.10.2017 10:45:50 von Bernhard Engels

Guten Tag,
Danke für Ihre Antwort. Die Bauherren wünschen sich eine ökologische Dämmung was ich gern unterstütze.
Der m2 Zellulose Dämmplattenpreis ist leider sehr hoch, deshalb ist es auf Holzfaser_ bsw. HWL Platten gekommen (Leistung-Preis Verhältnis).
Gibt es eine Dämmung die ökologisch ist und keine zusätzliche Gipsplatte o.ä als Brandschutz braucht?
Mit freundlichen Grüßen.

Geantwortet am: 10.10.2017 09:36:41 von Catherine Servant -Märtins

Antwort auf von forenadmingeb@…

Ich habe nicht behauptet, dass es die Gipskartonplatten als Brandschutz braucht, denn die bisherige Kellerdecke wird ja bereits die Brandschutzeigenschaft haben. Diese verliert sie auch nicht, indem auf der Kaltseite brennbares Dämmnmaterial aufgebracht wird. Mir persönlich ist eine solche Brandlast zu hoch, daher würde ich mir Gipskartonplatten unter die Dämmung als zusätzlichen Brandschutz bauen.

Was ökologisch ist entscheidet jeder nach eigenen Maßstäben. Aber manchmal ist es auch unmöglich, ein als ökologisch bewertetes Material einzubauen, wenn andere physikalische Gründe entgegenstehen. Holzwolleplatten können durch starken Feuchteeintrag faulen, das zeigen viele mit HWL Platten ausgekleidete Dachstühle in nicht ausreichend belüfteten/getrockneten Neubauten. Eine ähnliche Situation kann auch in dem von Ihnen bearbeiteten Keller vorliegen.

Geantwortet am: 13.10.2017 11:59:30 von Bernhard Engels

Antwort auf von forenadmingeb@…

Was ist der Anlass und das angestebte Ziel der Kellerdeckendämmung?

Wird denn der Keller so kalt, dass sich das durch geringe Fußbodentemperaturen im EG bemerkbar macht?

Bedenken Sie bitte, dass dieses Haus nun seit ca. 117 Jahren anscheinend funktioniert mit den vorhandenne Aufbauten.

Sie werden u.U. diese System mit einer Dämmung gut durchschütteln.

Zusätzlich sollte man unbedingt eine f-Wert Berechnung durchführen damit man eine eveltuelle Flankendämmung planen kann. Schlißelich kann es sein, dass ohne eine Flankendämmung die Tempertur in der Kante Außenmauerwerk-Fußboden EG durch die Kellerdekcnedämmung SINKT !

 

Geantwortet am: 05.10.2017 08:56:43 von Sony Ony

Guten Tag,
Danke für Ihre Antwort. Das 117 Jahren Haus hat tatsächlich funktioniert aber mit mehrere Tausend Euros Heizkosten im Jahr was ein hohe Preis ist um es in diesem Zustand zu erhalten. Deshalb wünschen sich die Bauherren die Kosten zu reduzieren. Mit anderen Maßnahmen gehört die Dämmung der Kellerdecke bestimmt dazu.
Der Keller ist gut belüftet: auf der Strassenseite hat man zwei Fenster und auf der Gartenseite eine Tür die unter der Terrasse nach außen führt.
Der Keller ist nicht beheizt deshalb werden diese undichten Öffnungen nicht unbedingt ausgetauscht. Daher hatte der Keller überhaupt keine sichtbaren Feuchtigkeitsspuren.
Denken Sie dass mit einem gut gelüfteten Keller eine Perimeterdämmung notwendig ist?
MfG

Geantwortet am: 10.10.2017 09:53:12 von Catherine Servant-Märtins

Antwort auf von forenadmingeb@…

Was die Notwendigkeit einer Dämmung angeht, so mag das der Bauherr auf Basis einer beratung entscheiden. Was jedoch den Feuchthaushalt des Bauteils (Diffusion, Konvektion, Kapillartransport, Feuchtespeicherung) und Konsequenzen daraus betrifft: Sowas kann man rechnen (lassen), entsprechende Planungsvarianten vergleichen. Das ist dann auch bei der Auswahl der betreffenden Baustoffe hilfreich. Da ist jegliche Diskussion auf Basis vermeintlicher oder echter Erfahrungswerte hinfällig, nur Fakten sind relevant.
Gruß

Geantwortet am: 14.10.2017 17:12:48 von Schrödingers Katze

Antwort auf von forenadmingeb@…

Hallo zusammen,

zum Thema Flankendämmung im Keller. Da ist oben etwas falsch dargestellt worden.

Die Flankendämmung an den Außenwänden vermindert zwar die Wärmebrücke, d.h. die Wärmeverluste über dieses Bauteil werden geringer, aber am kritischen Punkt wird die Temperatur sinken, statt zu steigen, zumindest wenn man von einer Kellertemperatur ausgeht, die über der Außentemperatur liegt. Dies liegt daran, dass die Flankendämmung das Erwärmen des Mauerwerks vom Keller aus verhindert, während die Kälte von außen ungehindert ins Mauerwerk eindringen kann. Somit kühlt die Wand stärker aus und die niedrigste Oberflächentemperatur bei Fußboden / Wand wird etwas geringer.

Grüße von Ole Ott

Geantwortet am: 27.02.2018 19:19:23 von Ole Ott

Antwort auf von forenadmingeb@…

Das hat Herr Ott sehr gut erkannt und vollkommen Recht! Ich möchte seinen Ausführungen noch hinzufügen, dass eine Flankendämmung der Kelleraußen(!)wände ohne eine gleichzeitige Aussendämmung dieses Bereiches in der Regel zum Unterschreiten des kritischen F-Wertes von 0,7 führt. Eine Flankendämmung der Kelleraußenwände sollte immer durch Simulation am kritischen Punkt überprüft werden. Dagegen hebt eine Flankendämmung der Kellerinnenwände immer den f-Wert an und vermindert die Wärmebrücke, ist also immer zu empfehlen.

Geantwortet am: 01.03.2018 13:41:07 von Bernhard Engels

Antwort auf von forenadmingeb@…

um zu antworten.