Im Landkreis Emsland können künftig Privatleute mit CO2-Zertifikaten handeln. So sollen Anreize zum Energiesparen und Klimaschutz gesetzt werden. Für 150 Privathaushalte stellen dazu der Landkreis und der Energieversorger EWE Zuschüsse für eine Energieberatung bereit. Energiesparende Maßnahmen werden dann mit einer CO2-Gutschrift belohnt, die über einen Fond an die Eigentümer ausgezahlt wird.
Grundlage für den CO2-Zertifikate-Handel ist das „Kyoto-Protokoll“. Der internationale Handel mit Industrie-CO2 hat 2005 begonnen. Für die Bereiche Haushalte und Verkehr könnte er in den nächsten Jahren ebenfalls eingeführt werden. Das wird jetzt in dem bundesweit einmaligen Modellvorhaben im Landkreis Emsland erprobt.
Den teilnehmenden Haushalten wird zunächst ein Zuschuss für eine Energiesparberatung in Höhe von 300 Euro für ein Einfamilienhaus gewährt, das vor 1990 gebaut worden sein muss. Danach erfolge eine CO2-Vergütung für die dadurch erzielten Reduktionen von 20 Euro je Tonne CO2 pro Jahr. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt und soll noch in diesem Jahr starten.
Dafür steht ein Budget von 300.000 Euro zur Verfügung, das je zur Hälfte vom Landkreis Emsland und EWE getragen wird. Das Projektbüro wird am Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe (3N) in Werlte eingerichtet. Bei entsprechender Resonanz könnte das Modellvorhaben bereits Ende 2007 auf den ganzen Landkreis Emsland ausgeweitet werden. GLR
AKTUELLES