Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch
AKTUELLES

Bioöl und Biogas nicht zum Heizen?

Der Streit um Biomasse ist schon entbrannt, bevor die verfügbaren Potenziale überhaupt genutzt werden. Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) schlägt vor, die Abhängigkeit von Energieimporten durch die Beimischung von Bioöl und Biogas unter Beibehaltung der vorhandenen Infrastruktur zu verringern. Das will das Bundesumweltministerium offensichtlich verhindern und zeigte dem BDH einen „Nutzungskonflikt“ an. Man solle davon ausgehen, dass Bioöl und Biogas für Wärmeanwendungen nicht zur Verfügung stehen werden. Hintergrund: Die „freien“ Biomassekapazitäten sollen exklusiv als fossiler Kraftstoffersatz für den Verkehr freigehalten werden, weil „für diesen Sektor keine andere Option vorhanden sei“.

Damit will sich die Heizungsindustrie allerdings nicht abspeisen lassen, erklärte BDH-Präsident Dr.-Ing. Heinrich-Hermann Schulte gegenüber der GEB-Redaktion. Seit zwei Jahren untersuche man zusammen mit der Gas- und Ölwirtschaft Biogas und Bioöle und unter welchen Bedingungen sie beigemischt werden können. Die Projekte seinen sehr weit und sehr viel versprechend.

Aber auch aus einem anderen Grund will sich die Heizungsindustrie mit aller Kraft gegen einen „ordnungsrechtlichen Befehl“ wehren. Schulte: „Die biogene Beimischung ist aus unserer Sicht die einzige Variante, die auch in Ballungsgebieten und Innenstadtlagen einen kostengünstigen Zugang zu erneuerbaren Energien ermöglichen kann. Weiterer Vorteil: Der Kunde muss gar nichts dafür tun.“

Im Wesentlichen sind mit den „freien“ Biomassekapazitäten heute noch landwirtschaftlich genutzte Flächen und Brachflächen gemeint, auf denen Energiepflanzen angebaut und zu Biogas und flüssigen Kraftstoffen verarbeitet werden sollen. Der Hinweis aus dem Bundesumweltministerium – man könne ja biogen auch mit Holzpellets heizen – ist ebenfalls konfliktträchtig: Erfüllen sich die Wachstumsprognosen der Pellet-Branche, sind spätestens 2010 neue Rohstoffquellen erforderlich. Dabei setzt die Branche u.a. auch auf schnell wachsende Gehölze, angebaut auf den „Kraftstoff-Flächen“.

Uns interessiert Ihre Meinung: E-Mail an die GEB-Redaktion GLR