Nach der Liberalisierung des deutschen Strommarkts vor zehn Jahren sah es lange Zeit so aus, als würden sich die Bundesbürger kaum für ihre neue Freiheiten und Spielräume als Stromkunden interessieren - nur wenige wechselten seither ihren Anbieter.
Nach der Liberalisierung des deutschen Strommarkts vor zehn Jahren sah es lange Zeit so aus, als würden sich die Bundesbürger kaum für ihre neue Freiheiten und Spielräume als Stromkunden interessieren - nur wenige wechselten seither ihren Anbieter. Dies scheint sich jetzt deutlich zu ändern, neue Bewegung kommt in den Markt. Was die Kunden dabei antreibt, zeigen die heute veröffentlichten Ergebnisse der Studie "Private Stromkunden in Deutschland 2008" des Marktforschungsinstituts Nordlight Research GmbH.
Demnach können sich mittlerweile mehr als die Hälfte (56%) der privaten Haushalte in Deutschland grundsätzlich vorstellen, zu einem anderen Stromanbieter zu wechseln, 11 Prozent haben aktuell bereits ganz konkrete Wechselabsichten. An ihren bisherigen Versorger fest gebunden fühlt sich demgegenüber nur noch ein Drittel der privaten Stromkunden (33%). Aber nicht nur die Kundenbindung der privaten Stromverbraucher, auch deren Kundenzufriedenheit ist im Vergleich zu anderen Branchen nur mäßig ausgeprägt: Lediglich ein Viertel (25%) beurteilt ihren derzeitigen Stromanbieter als "ausgezeichnet" oder "sehr gut". Diejenigen Kunden, die kürzlich ihren Anbieter gewechselt haben, sind hingegen zu 42 Prozent voll von ihrem neuen Stromlieferanten überzeugt.
2.000 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden im Rahmen der Studie repräsentativ zu ihrem Verhalten und ihren Einstellungen als Stromkunden sowie zu ihren Produkt- und Anbieterpräferenzen befragt. Als zentrale Gründe für einen möglichen Anbieterwechsel führen die Bundesbürger (neben einem Umzug) zu 76 Prozent Preisargumente an, mit deutlichem Abstand gefolgt von schlechten Serviceerfahrungen (15%), dem Wunsch nach einem umweltfreundlicheren Energiemix des Lieferanten (12%) und der fehlenden Sympathie für den bisherigen Anbieter (12%). Die großen Verbundunternehmen E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall weisen insgesamt einen deutlich höheren Anteil an wechselaffinen Kunden auf als beispielsweise die Stadtwerke oder junge, derzeit oft schnell wachsende Anbieter wie E wie Einfach, Lichtblick, TelDaFax, Yello oder auch der niederländische Anbieter Nuon.
Weitere Informationen gibt es auf www.nordlight-research.com