Fachleute des Wirtschaftsministeriums NRW stellen heute bei der Weltklimakonferenz auf Bali ein bisher einmaliges regionales Projekt zum Emissionshandel vor.
Fachleute des Wirtschaftsministeriums NRW stellen heute bei der Weltklimakonferenz auf Bali ein bisher einmaliges regionales Projekt zum Emissionshandel - das sogenannte Joint Implementation Modellprojekt "JIM.NRW" - vor. Die EnergieAgentur.NRW führt JIM.NRW im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums durch. Basis für das Konzept liefert der internationale Emissionshandel, dessen Regeln im Kyoto-Protokoll verankert sind. Diese schaffen die Möglichkeit, Emissionsminderungen zu vermarkten und bieten dadurch einen verstärkten Anreiz zu Investitionen in Klimaschutztechnologien. JIM.NRW bündelt die Energieeffizienzprojekte von Unternehmen in einem Pool, die bislang zum Beispiel aufgrund der Größe des Projektes nicht am Emissionshandel teilnehmen. Bisher sind Unternehmen zur Teilnahme am Emissionshandel verpflichtet, die Gas- oder Ölkessel mit einer thermischen Leistung von mehr als 20 Megawatt (MW) betreiben. "Für kleine und mittlere Unternehmen, die nicht zur Teilnahme verpflichtet sind, ist der Emissionshandel mit einem hohen Aufwand verbunden", so Ministerin Christa Thoben. Mit der Bündelung der Projekte unter dem Dach der EnergieAgentur.NRW sollen diese Unternehmen in die Lage versetzt werden, sich betriebswirtschaftliche Vorteile des Emissionshandels zu erschließen, d.h. bislang ungenutzte Effizienzpotentiale frühzeitig zu aktivieren und diese in den CO2-Markt zu integrieren. Die EnergieAgentur.NRW übernimmt die Aufgabe, die durch eine Anlagenmodernisierung eingesparten Emissionen in Zertifikate zu tauschen und diese zu marktgerechten Preisen zu verkaufen. Unternehmen, die direkt einsteigen, haben die Möglichkeit, über die Laufzeit von 2008 bis 2012 Gutschriften für ihre CO2-Reduzierung zu erwirtschaften. Viele industrielle Produktionsprozesse lassen sich in Hinblick auf Energieverbrauch und CO2-Ausstoß noch optimieren. Der Energieverbrauch einer 20 Jahre alten Heizung lässt sich durch Modernisierung im Schnitt um 10 bis 15 Prozent senken. Unternehmen aus NRW, die ihren Dampfkessel erneuern oder die Energiezentrale sanieren wollen, können so ihr Klimaschutz-Engagement im Rahmen von JIM.NRW vorziehen.