Aus einer von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) veröffentlichten Metaanalyse geht hervor, dass für das Gelingen der Wärmewende ein gut abgestimmter Mix aus ökonomischen Anreizen und ordnungsrechtlichen Vorgaben, flankiert durch planerische und weiche Instrumente erforderlich ist.
Die 18-seitige Metaanalyse vergleicht die in 16 wissenschaftlichen Studien genannten Maßnahmen und Instrumente, die nach Einschätzung der jeweiligen Autoren geeignet sind, die Energiewende im Wärmesektor stärker voranzubringen. Die untersuchten Studien führen eine große Bandbreite an ökonomischen, ordnungsrechtlichen, planerischen und weichen Instrumenten auf, die jeweils unterschiedliche Akteure (Bauherren/Eigentümer, Wärmelieferanten, Kommunen, Planer, Handwerker) ansprechen. „Die ausgewerteten Studien zeigen dabei übereinstimmend, dass die Klimaziele nur mit einer hohen Dynamik bei der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen und dem raschen Ausbau der Erneuerbaren Energien im Wärmesektor erreichbar sind“, sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien
Die Bundesregierung hat das Ziel, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Doch die Autoren der Studien sind sich einig, dass im Wärmesektor bislang viel zu wenig gehandelt wird und die bisher ergriffenen Maßnahmen unzureichend sind, um die Klimaschutzziele zu erreichen. So zielen die Maßnahmen bisher meist nur auf Gebäudeeigentümer. Kritisiert wird, dass Städte und Kommunen als für die Planung wichtige Akteure bisher kaum einbezogen werden und auch auf Bundesebene Fahrpläne zur Umsetzung fehlen.
Ein wesentliches Hemmnis für Investitionen in erneuerbare Wärme und Effizienzmaßnahmen liege in der oft geringen Wirtschaftlichkeit aufgrund der derzeit relativ niedrigen Öl- und Gaspreise. Hier sollten nach Meinung der Experten ökonomische Anreizinstrumente in Form von Steuern, Abgaben, Gebühren oder Fördermitteln ihre Wirkung entfalten. Des Weiteren sollte laut der Metaanalyse Strom aus erneuerbaren Energien stärker in die Wärmeversorgung eingebunden werden. Auch hierfür brauche es Maßnahmen, die Strom gegenüber Erdgas und Öl wettbewerbsfähig machen. Im Bereich des Ordnungsrechts wird außerdem eine stärkere Vollzugskontrolle im Hinblick auf die Einhaltung der Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) angemahnt und eine Ausweitung der Nutzungspflicht für erneuerbare Energien auf den Gebäudebestand.