Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2012 nur leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen.
Den stärksten Einfluss auf die Entwicklung hatte die kühle Witterung in mehreren Monaten der ersten Jahreshälfte sowie der Schalttag. Von der nachlassenden Konjunktur gingen dagegen kaum verbrauchssteigernde Effekte aus. Hinzu kamen weitere verbrauchsdämpfende Faktoren wie die Zunahme der Energieeffizienz. Insgesamt wurden 2012 in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) 13.512 Petajoule (PJ) Energie verbraucht.
Der gesamte Mineralölverbrauch lag 2012 mit 4.513 PJ geringfügig unter dem Wert des Vorjahres. Der Anteil am gesamten Energieverbrauch sank leicht auf 33,3 % (Vorjahr 33,9 %). Der Erdgasverbrauch stieg insgesamt um etwa 1 % auf 2.835 PJ. Erdgas hatte damit einen stabilen Anteil von 21 % (Vorjahr 20,9 %) am gesamten inländischen Energieverbrauch. Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich um 3,1 % auf 1.671 PJ. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Energieverbrauch stieg leicht auf 12,4 % (Vorjahr 12,1 %). Der Verbrauch an Braunkohle erhöhte sich um etwa 5 % auf 1.642 PJ. 2012 betrug der Anteil der Braunkohle am gesamten Energieverbrauch 12,2 % (Vorjahr 11,6 %). Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag zur Energiebilanz im Zuge des Ausstiegsbeschlusses um rund 8 %. Der Anteil am Energiemix fiel auf 8 %.
Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich 2012 insgesamt um knapp 8 %. Die Erneuerbaren steigerten damit ihren Anteil am Gesamtverbrauch auf 11,7 % (Vorjahr 10,9 %). Die Windkraft verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 8 %. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es dagegen einen Zuwachs von 16 %. Die Fotovoltaik legte um fast 50 % zu.
Bei den sonstigen Energieträgern, vor allem Siedlungs- und Industrieabfällen, gab es ein Plus von 4 %. Der Stromaustauschsaldo schloss nach ersten Schätzungen mit einem deutlich angestiegenen Ausfuhrüberschuss ab.
Deutschland verfügte auch 2012 über einen breiten Energiemix. Dem rückläufigen Anteil der Kernenergie stehen wachsende Anteile der Erneuerbaren gegenüber. Die 2012 angestiegenen Beiträge der Kohle gehen bei der Braunkohle auf Sondereffekte im Zuge der Anlagenmodernisierung und bei der Steinkohle auf die gegenwärtig günstige Wettbewerbssituation gegenüber dem Erdgas in der Stromerzeugung zurück. Mineralöl und Erdgas trugen auch 2012 mit stabilen Anteilen zur Energieversorgung des Landes bei.