In den vergangenen fünf Jahren haben mehr als 130 der insgesamt rund 1100 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg Erfahrungen mit kommunalen Klimaschutzkonzepten gemacht.
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren viele Kommunen in diesem Bereich beraten. "Erfolgreiche Klimaschutzkonzepte beziehen die Akteure bei der Umsetzung von Anfang an mit ein", fasst Harald Bieber von der Landesenergieagentur die bisherigen Erfahrungen zusammen. Ein Klimaschutzkonzept 'von oben' zu beschließen oder gar anzuordnen, sei der falsche Weg. Zu den wichtigen Akteuren, die bei der Erstellung mit einbezogen werden sollten, zählen beispielsweise Stadtwerke, Umweltgruppen, Energieberater, Energieagenturen, das lokale Handwerk und ortsansässige Finanzinstitute. "Die Erfahrung zeigt, dass es für die spätere Umsetzung unerlässlich ist, dass die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung die Konzepte überzeugt mittragen", betont Bieber. "Und dann braucht es einen 'Kümmerer' in der Kommune, der die Sache engagiert voranbringt und auch mit den erforderlichen Kompetenzen ausgestattet sein sollte."
Wichtig sei vor allem die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem brauche es solide Zahlen als Datengrundlage, etwa Energie- und CO2-Bilanzen. Der Bund fördert Konzepte mit bis zu 65 % der Kosten. Seit 2008 haben über 700 Kommunen in Baden-Württemberg finanzielle Förderung für Klimaschutzkonzepte, Teilkonzepte, ausgewählte Maßnahmen und die Einstellung eines kommunalen Klimaschutzmanagers in Anspruch genommen. Die KEA unterstützt beim Erstellen von Konzepten für Kommunen im Südwesten.