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Langlebige und effiziente Dämmsysteme

Mehr als 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der EU werden dem Gebäudebereich zugerechnet. Über die großen Dachflächen geht bei unzureichender Wärmedämmung viel wertvolle Energie verloren. Mit einer hochwertigen Abdichtung und einem dachspezifischen Dämmsystem lassen sich sparsame Häuser bauen und in der Sanierung 30 bis 40 Prozent Energie und Kosten sparen und damit gleichzeitig Komfort und Gebäudewert steigern.

Dächer sind der am stärksten beanspruchte Teil eines Gebäudes und extremen Belastungen ausgesetzt. Nachhaltige Dächer sparen mit einem gut geplanten und fachgerecht verarbeiteten Dachaufbau aus dauerhafter Abdichtung und leistungsstarker Dämmung Energie und schonen Ressourcen.

Langlebigkeit ist nachhaltig

Jährlich werden in Neubau und Sanierung viele Millionen Quadratmeter Dächer abgedichtet und wärmegedämmt. Ihre Nutzungsdauer beträgt durchschnittlich 25 bis 40 Jahre. Durch den Abriss bei der Sanierung entstehen Milliarden Tonnen Abfall und der Neubau verbraucht weitere wertvolle Ressourcen.

Nachhaltige Planung geht anders:

Hochwertige Abdichtungs- und Wärmedämmsysteme erreichen eine doppelt so lange Lebensdauer im Vergleich zu normalen Abdichtungen/Wärmedämmungen und verbrauchen halb so viele Ressourcen. Das nachhaltige Ziel sollte also ein gut gedämmtes, sicher abgedichtetes Dach für ein gesamtes Gebäudeleben sein. Eine Investition mit hohen Renditen.

Dämmkraft – Umwelt – Eigenschaften

Mit den Anforderungen an den Wärmeschutz steigen auch die Anforderungen an die Dämmstoffe. Bei der Materialwahl geht es darum, eine möglichst nachhaltige, wirkungsvolle Dämmleistung zu erreichen. Dabei hängt die optimale Wärmedämmung vor allem von der Effizienz des Dämmstoffs und dem angestrebten U-Wert ab. Der U-Wert bestimmt je nach gewähltem Dämmstoff und Wärmeleitfähigkeit WLS die daraus resultierende Dicke. Die Unterschiede sind gravierend: Der Hochleistungsdämmstoff PU-Hartschaum, PUR/PIR, besitzt mit Wärmeleitstufe WLS 023 einen der besten Dämmwerte im Vergleich zu gebräuchlichen Wärmedämmstoffen. Das bedeutet höchste Dämmleistung bei geringster Dämmstoffdicke. Mit gerade einmal 120 Millimetern erfüllt der PUR/PIR Dämmstoff bereits den langfristig sinnvollen U-Wert ≤ 0,19 W/m2K. Vergleichbare Materialien der WLS 045 benötigen für ein gleiches Ergebnis fast die doppelte Aufbauhöhe, nämlich 220 Millimeter Dämmdicke. Materialen der WLS 035 benötigen immer noch 180 Millimeter. Doppelte Aufbauhöhe bedeutet aber nicht nur einen weit größeren Aufwand an Transport und bei der Verarbeitung, sondern auch bei der Ausgestaltung von Details entstehen Detailprobleme, die das Potenzial für Verarbeitungsfehler erhöhen.

Ganz zu schweigen vom Gewicht: Ist es doch ein schwerwiegender Unterschied, ob ein Dach von 1.000 Quadratmetern mit leichten 3.500 Kilogramm PIR oder mit dem achtfachen Gewicht von rund 27 Tonnen Mineralfaser zusätzlich belastet wird.

Neben Wärmeleitfähigkeit, Dicke und Gewicht spielen für die Nachhaltigkeit Umwelt- und Gesundheitsaspekte eine Rolle. Hier wird leider sehr oft pauschaliert. So werden Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf oder Holz besser bewertet als Dämmstoffe aus nicht nachwachsenden Rohstoffen. Stimmt das denn?

Die Umweltproduktdeklaration EPD beschreibt mit dem Primärenergiebedarf den Bedarf an Rohstoffen und Energie für die Herstellung eines Produktes und gibt damit eine Kennzahl für einen Vergleich. Bezogen auf die Produktgattung Dämmstoffe enthält der Primärenergiebedarf nur einen Teil der Wahrheit, denn er vergleicht nur MJ/m3 mit MJ/m3. Man muss jedoch auch hier den U-Wert unseres Beispiels von 0,19 W/m2K als objektive Vergleichsbasis heranziehen. So ergeben sich für die aufgeführten Dämmstoffe folgende Werte für den Primärenergiebedarf:

  • EPS 333 MJ/m³
  • PUR/PIR 363 MJ/m³
  • Mineralfaser 712 MJ/m³
  • Holzfaser 1.695 MJ/m³

Hierbei sind die Nutzungsphase und die Nachnutzungsphase nicht berücksichtigt.

PUR/PIR – der nachhaltige Hochleistungsdämmstoff

Die Betrachtungen zeigen, dass PIR-Wärmedämmelemente die höchste Dämmleistung bei geringster Dämmstoffdicke und gleichzeitig hervorragende Umweltwerte aufweisen. Dabei sind die Platten formstabil, tritt- und druckfest, temperatur- und heißbitumenbeständig, chemisch und biologisch beständig, geruchsneutral und physiologisch unbedenklich, schimmel- und fäulnisfest und unverrottbar, so dass ihre Funktion über viele Jahrzehnte sichergestellt ist. Das leichte Material lässt sich einfach zuschneiden und bis ins Detail präzise und schnell verarbeiten.

Damit die Dämmung keinen Schaden nimmt, darf die hochwertige Abdichtung nicht fehlen. Ob Bitumen oder eine Kunststoffbahn das richtige Material ist, weiß am besten der Berater desjenigen Herstellers, der werkstoffübergreifend alle Materialien aus eigener Herstellung für die Dachdämmung anbietet. Er wählt die richtigen Produkte, berät Planer, Architekten und Bauherren von der Planung bis zur Abnahme. Doch ist ein Dach ohne Zusatznutzen heute noch als nachhaltig zu bezeichnen? Sind Dächer, die nicht begrünt sind oder keine Energie gewinnen, nicht verschenkte, bebaute Flächen?

Gründach und Photovoltaik – nachhaltiger Zusatznutzen auf dem Dach

Der Dachgarten auf der Wohnanlage, das Dachbiotop zum Artenschutz auf dem Verwaltungsgebäude oder eine Photovoltaikanlage auf der Industriehalle – die Flächenversiegelung auszugleichen und dabei einen Zusatznutzen zu erzielen oder die versiegelten Flächen für die zusätzliche Gewinnung erneuerbarer Energien einzusetzen – der Möglichkeiten gibt es viele. Die verstärkte Nutzung der Flachdächer von Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden, von Wohnanlagen könnte vor allem in Ballungsgebieten eine sinnvolle und ertragreiche Herausforderung werden.

Die weitläufigen Dachflächen erlauben vielfältige Zusatznutzen auf bereits bebautem Grund. Ein Geschenk, das nicht vernachlässigt werden sollte – vielleicht auch eine Verpflichtung gegenüber Natur und Energiewende? Wenn der Aufbau stimmt, das Dach also sicher abgedichtet und effizient gedämmt ist, dann sind der weitere Aufbau eines Gründachs oder einer Photovoltaikanlage immer ein Gewinn.

Gründächer mindern die negativen Auswirkungen der Flächenversiegelung, verlängern die Lebensdauer der Dachabdichtung und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Mensch und Tier. Sie entlasten als Wasserspeicher die Entwässerungssysteme, binden Staub, heizen sich auch bei extremen Temperaturen kaum auf, verbrauchen CO2 und sorgen als Sauerstoffproduzent für ein besseres Klima. Ertragreiche moderne Photovoltaikanlagen gewinnen auf gut gedämmten, dauerhaft sicheren Dächern viele Millionen Kilowattstunden Strom.

Fazit

Hochwertige, dachspezifische Systeme sind eine Entscheidung für Nachhaltigkeit. Mit kompetenter Beratung und fachgerechter Verarbeitung entstehen dauerhaft sichere Dächer. Im Neubau sollte die Wärmedämmung und die Abdichtungsmaßnahme für das Dach vorausschauend geplant werden, um mit effizienten Materialien sichere und langfristig sparsame Dächer zu bauen. Bei der Sanierung lassen sich mit einem Hochleistungsdämmstoff von geringer Materialdicke und den entsprechend hochwertigen Abdichtungsbahnen ebenfalls beste Werte erzielen.

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