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Landkreis Osterholz ist “Energie-Kommune“ des Monats Juni 2010

Der niedersächsische Landkreis Osterholz ist für sein Engagement als “Energie-Kommune“ des Monats Juni 2010 ausgezeichnet worden.

Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal

www.kommunal-erneuerbar.de

ausführlich vor.

Um das ambitionierte Ziel einer unabhängigen und regenerativen Energieversorgung zu erreichen, hat der nördlich von Bremen gelegene Landkreis das Projekt „Energiewende Osterholz 2030“ ausgerufen. Heute decken Erneuerbare Energien gerade einmal acht Prozent des Strom- und ca. ein Prozent des Wärmebedarfs. Das Konzept der Energiewende sieht vor, bis 2030 die lokalen Potenziale für eine 100-prozentige Strom- und Wärmeversorgung durch Erneuerbare Energien zu nutzen. Allein die Windenergie kann knapp die Hälfte des Stromverbrauchs in der Region decken. Den Rest steuern die Solar- und Bioenergie bei. „So soll etwa das Blockheizkraftwerk am Allwetterbad auf Biogas umgerüstet werden“, erläutert Martin Wagener, Bürgermeister der Stadt Osterholz-Scharmbeck. „Ein weiteres Teilprojekt des Konzepts Energiewende 2030 ist eine am Stadtrand errichtete Biogasanlage, deren Rohgas mit einer von den Stadtwerken verlegten Leitung ins Stadtzentrum transportiert wird“, so Wagener.

Mit der „Energiewende 2030“ will der Kreis an Erfolge der Vergangenheit anknüpfen: Während die Osterholzer im 18. und 19. Jahrhundert Torf als Brennstoff nach Bremen verkauften, hat sich die Region im 20. Jahrhundert vom Energieexporteur zum Energieimporteur entwickelt. Der Landkreis importiert derzeit 91 Prozent der genutzten Energie. Dieser Zufluss von Energie geht mit einem Abfluss von Kaufkraft einher: Für die Strom- und Wärmeerzeugung bezahlen die knapp 120.000 Einwohner des Landkreises jährlich ca. 146 Mio. Euro. Grund genug, langfristig die Energieerzeugung auf Erneuerbare Energien umzustellen. „Gerade in Zeiten steigender Energiekosten verfolgt der Landkreis Osterholz das ehrgeizige Ziel, die Abhängigkeit von Energieimporten zu stoppen und die Geldströme in regionale Strukturen und Betriebe umzuleiten“, so Dr. Jörg Mielke, Landrat von Osterholz.