Jugendliche zeigen eine hohe Bereitschaft, sich auch künftig für den Klimaschutz einzusetzen. Das ist eines der ersten Ergebnisse der Jugendstudie des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes, für die mehr als 1000 junge Menschen zwischen 14 und 22 Jahren befragt wurden. Anlässlich des Tags der offenen Tür der Bundesregierung wurden dieses und weitere Ergebnisse bei einem Bühnentalk am 17. August von jungen Menschen gemeinsam mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Umwelt- und Klimaschutz bei den 14- bis 22-Jährigen das wichtigste gesellschaftlichen Thema ist. Die Gesamtergebnisse der Studie werden Anfang 2020 bei einer Jugendkonferenz vorgestellt.
Gefragt nach der Bedeutung ausgewählter Probleme, stuften 45 % der 14- bis 22-Jährigen „Umwelt- und Klimaschutz“ als „sehr wichtig“ ein, gefolgt vom Zustand des Bildungswesens und Fragen sozialer Gerechtigkeit (jeweils 39 %).
Als die mit Abstand wichtigsten Akteure im Umwelt- und Klimaschutz werden „Jede und jeder Einzelne“ (61 %), die Industrie (50 %) und die Bundesregierung (48 %) angesehen. Anhand einer Liste war nach den 3 wichtigsten Akteuren gefragt worden, die etwas für Umwelt- und Klimaschutz leisten können.
Die Zufriedenheit mit den Leistungen der aus Sicht der Befragten wichtigsten Akteure ist jedoch gering. Nur 21 % finden, dass „Jede und jeder Einzelne“ „genug“ oder „eher genug“ für den Umwelt- und Klimaschutz tut. Die Industrie kommt sogar nur auf 15 %. 22 % der Befragten finden, dass die Bundesregierung „genug“ oder „eher genug“ für den Umwelt- und den Klimaschutz leistet. Am höchsten ist die Zufriedenheit mit der Leistung der Umweltverbände, bei denen 70 % der Meinung sind, dass diese „genug“ oder „eher genug“ für den Umweltschutz tun. Allerdings haben die Verbände dem Eindruck der Befragten nach vergleichsweise wenig Einflussmöglichkeiten, denn nur 17 % nannten Umweltverbände als einen der 3 wichtigsten Akteure, die etwas für den Umwelt- und Klimaschutz leisten können.
Zu der Bewegung „Fridays for Future“ gaben 80 % der Befragten an, von dieser schon einmal gehört zu haben. Rund ein Viertel hat bereits mitgemacht und die Bereitschaft, sich weiter zu beteiligen, ist hoch (90 %). Fast 50 % derer, die sich noch nicht beteiligt haben, können sich ein künftiges Engagement vorstellen. Die wichtigsten Gründe für eine Beteiligung sind die Bedeutsamkeit des Themas für die Zukunft (67 %) und der Wunsch, etwas zu bewegen (57 %). Der Wunsch, „schulfrei“ zu haben, spielt so gut wie keine Rolle (lediglich 6 % der Befragten gaben dies an).
Die aktuellen Ergebnisse basieren auf einer Repräsentativ-Befragung von über 1000 jungen Menschen zwischen 14 und 22 Jahren. Durchgeführt wurden die Befragungen im April und Mai 2019. Die Gesamtergebnisse der Befragungen werden im Oktober diskutiert und Anfang 2020 im Rahmen einer Jugendkonferenz veröffentlicht werden. Gegenstand der Studie ist die Erforschung wichtiger gesellschaftlicher und aktueller umweltpolitischer Themen aus Sicht junger Menschen.
Die Studie wurde wurde vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt in Auftrag geben. Forschungsdesign und Forschungsfragen wurden zusammen mit jungen Menschen entwickelt, darüber hinaus wurde für die Studie ein eigener Jugendbeirat eingerichtet. Es handelt sich bereits um die zweite Jugendstudie, die erste Studie wurde im Jahr 2018 veröffentlich.
Die Vorabergebnisse der Studie können abgerufen werden unter www.bmu.de/DL2327