Der BSW-Solar sieht aber erheblichen Nachholbedarf im gesamten Bundesgebiet. Erst 7 % des Stromverbrauchs werde aus Solarenergie gedeckt. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Gerade in den letzten Jahren ging es deutlich zu langsam voran. Die derzeit von der Bundesregierung geplanten Sonderausschreibungen sind – gemessen an den Klimazielen – leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und: Ohne eine Beseitigung des schon 2020 erreichten Förderdeckels ist auch die aktuell von der Koalition beschlossene Heraufsetzung der Ausbauziele bis 2030 wertlos!“
Mit Erzeugungskosten von rund 5 Cent/kWh aus neuen großen Solarparks und rund 10 Cent/kWh aus PV-Anlagen auf Gebäuden sei auch ein deutlich schnellerer Ausbau der Solarenergie längst kein Strompreistreiber mehr. Er stärke vielmehr strukturschwache Regionen durch Erwerbsmöglichkeiten und Gewerbesteuereinnahmen, erläutert Körnig.
Wichtigster Grund für die festgestellten regionalen Unterschiede beim bisherigen Ausbau der Photovoltaik in Deutschland ist die Errichtung großer ebenerdiger Solarparks, die in den östlichen Ländern vielfach auf vormals militärisch genutzten Flächen entstanden sind. Wenn bei der Analyse der Installationsdaten allein die für Eigenheimdächer typischen kleinen Photovoltaikanlagen betrachtet werden, schneiden die Bundesländer im Westen besser ab. In Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland produzieren pro Einwohner die meisten Solarstromanlagen der Eigenheimklasse. Körnig: „Die Solarnachfrage zieht spürbar an, wir haben bereits Ende August die Installationsdaten des gesamten Jahres 2017 erreicht.“